Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

Meldung 06.11.2019 Hansabibliothek von Grund auf saniert

Am 4. November 2019 wurde die Bibliothek im Berliner Hansaviertel nach zweijähriger denkmalgerechter Sanierung wieder komplett eröffnet. Gefördert wurde die Grundinstandsetzung als Teilprojekt des Bundesprogramms "Nationale Projekte des Städtebaus". Das Gebäude, entstanden im Rahmen der internationalen Bauausstellung INTERBAU 1957, ist ein wichtiges städtebauliches Zeugnis der Nachkriegsmoderne.

Nach 50-jähriger Nutzung hatten im Jahr 2017 die Baumaßnahmen für die denkmalgerechte Grundinstandsetzung der Hansabibliothek begonnen. Das Projekt wurde als Zuwendungsmaßnahme des Bundes vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (Referat A 2) baufachlich betreut. Das Architekturbüro adb Architekten führte die Gesamtplanung durch, für die Planung der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA) zeichnet das Büro HBI verantwortlich. Die Freiraumplanung führte das Büro Dr. Jacobs + Hübinger aus.

Die Hansabibliothek gehört zu den öffentlichen Einrichtungen, die das Interbau-Konzept für die kulturelle Grundversorgung der Nachbarschaft vorsah. Das von Werner Düttmann entworfene Bauwerk ist Teil des denkmalgeschützten Bauensembles im Hansaviertel, welches von über 50 Architekten und Arbeitsgemeinschaften für die INTERBAU 1957 konzipiert  wurde.

Das Areal des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Hansaviertels, einem auf die 1870er-Jahre zurückgehenden gutbürgerlichen Wohngebiet, diente während der internationalen Bauausstellung gleichsam als Versuchsfeld für städtebauliche Ideen der Nachkriegszeit. Einige der einflussreichsten Architekten des 20. Jahrhunderts, darunter Le Corbusier, Hans Schwippert, Max Taut, Egon Eiermann, Oscar Niemeyer und Walther Gropius, zeichnen für die Entwürfe der Bauten verantwortlich, welche bis heute das Stadtbild des Viertels prägen. 

Die Sanierung  der Hansabibliothek ist ein Teilprojekt des Projektes „Hansaviertel – Stadt von morgen“, welche nach einem Bewerbungsverfahren um Mittel aus dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus 2015“ eine Bundesförderung von 2,5 Millionen Euro und weitere 1,25 Millionen Euro vom Land Berlin erhielt. Das Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ wird vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) betreut.

Die Bibliothek wurde bei laufendem Betrieb in drei Bauabschnitten saniert. Im ersten Abschnitt erfolgte die Sanierung der Dächer der Bibliothek und des Verbindungsgangs zum angrenzenden U-Bahnhof Hansaplatz.

Anschließend folgten in zwei weiteren Bauabschnitten 2018 und 2019 die Sanierung der Fenster, die barrierefreie Umplanung der Sanitäranlagen sowie die Trockenlegung des Kellerbereichs.

Innenwände und Böden wurden renoviert und durch Verlegung der Serverräume in den Keller die ursprüngliche Raumaufteilung der Kinderbibliothek wiederhergestellt.

Im dritten Bauabschnitt erfolgten die Garten- und Landschaftsbauarbeiten in und außerhalb der Bibliothek. Hierbei wurden der im Innenhof gelegene Lesegarten saniert und das Wasserbecken des Gartens instandgesetzt. Zudem erhielten sowohl der Garten als auch die Außenanlagen eine Neubepflanzung.

Während der Arbeiten standen den Besucherinnen und Besuchern Teile des Bücherbestandes der Bibliothek in temporär aufgestellten Containern auf dem Hansaplatz zur Verfügung.

Die Hansabibliothek gehört zu den ersten Freihandbibliotheken Berlins und ist mit dem wunderschönen, nun wieder instandgesetzten Lesegarten und ihrer interessanten baulichen Gestaltung ein gelungenes Beispiel moderner Bibliotheksarchitektur.

Besonderes Engagement für den dauerhaften Betrieb der Bibliothek hatte auch der Bürgerverein des Hansaviertels gezeigt.

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