Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

Standortwettbewerb Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation

Bewerbungsverfahren für Kommunen aus den Ländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen

  • Status Entschieden
  • Veröffentlichung 01.07.2022
  • Entscheidung 14.02.2023

Entscheidung des Preisgerichts

Am 14. Februar 2023 hat die Jury des Standortwettbewerbs „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ nach einer ganztägigen Beratung mehrheitlich entschieden, die Stadt Halle (Saale) als zukünftigen Standort für das Zukunftszentrum zu empfehlen.

Neben Halle standen Eisenach, Frankfurt (Oder), Jena sowie die gemeinsame Bewerbung von Leipzig und Plauen zur finalen Auswahl. Die Jury hatte zuvor alle Bewerberstädte besucht und sich über die Konzepte umfänglich informiert.

Für das Jurygremium wurden 15 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Zivilgesellschaft mit unterschiedlichen Kompetenzen und Erfahrungen von Carsten Schneider, Staatsminister und Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland, nominiert:

Marianne Birthler
Katrin Budde
Dr. Marta Doehler-Behzadi
Basil Kerski
Prof. Dr. Raj Kollmorgen
Monika Lazar
Prof. Dr. Astrid Lorenz
Prof. Dr. Steffen Mau
Dr. Thomas de Mazière
Dr. Reimar Molitor
Cornelia Pieper
Matthias Platzeck
Ulrike Poppe
Prof. Dr. Gwendolyn Sasse
Dr. Barbara Steiner

Die Jury empfiehlt dem Bundestag und der Bundesregierung außerdem, einzelne Projekte, die von den nicht ausgewählten Städten im Bewerbungsprozess entwickelt wurden und für die Stadtgesellschaften und Regionen von hoher Relevanz sind, zu unterstützen.
Die fachliche Begleitung des Auslobungsverfahrens erfolgte durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).

Ausblick

Auf Grundlage eines Architekturwettbewerbs soll bis 2028 ein emblematisches Gebäude mit Strahlkraft in die Region, hohem Identifikationspotential und internationaler Anziehungskraft für bis zu 200 Millionen Euro entstehen, welches auch in ökologischer und energetischer Hinsicht überzeugt. Das „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ wird ein Ort sein, an dem die Erfahrungen und Leistungen der Menschen aus und in Ostdeutschland in den letzten 30 Jahren sichtbar gemacht werden sollen. Es sollen die Bedingungen für eine Transformation von Wirtschaft und Gesellschaften erforscht und Lebensleistungen gewürdigt werden. Das Zentrum bietet Raum für Kultur, Dialog und lebendige Diskussionen. Im Zukunftszentrum sollen bis zu 200 Arbeitsplätze entstehen.

Informationen zum Wettbewerb

Auslober, Koordination und Durchführung

Auslober

Bundesrepublik Deutschland

Auslobung, Koordination und Durchführung des Wettbewerbs

Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Kennwort: Standortwettbewerb Zukunftszentrum
Thiemstr. 136
03048 Cottbus

Dr. Markus Eltges (Leitung BBSR)
Dr. Andreas Otto (Referatsleitung und Projektleitung)
Radoslaw Gluba (Referent)

Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Referat A 2 - Projektentwicklung, Wettbewerbe, Zuwendungsbau, Landschafts- und Innenarchitektur, Kunst am Bau
Straße des 17. Juni 112, 10623 Berlin

Beate Hückelheim-Kaune (Abteilungsleitung A)
Gesa Petersen (Referatsleitung A 2)
Liane Sommerhäuser (Projektleitung)

Wettbewerbsaufgabe

Eine der zentralen Empfehlungen der Kommission „30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“ betrifft die Einrichtung eines Zukunftszentrums Deutsche Einheit und Europäische Transformation. Die von der Bundesregierung im April 2019 eingesetzte Kommission hatte den Auftrag, den Vereinigungsprozess zu reflektieren und neue Erkenntnisse für die gesellschaftliche Entwicklung zu gewinnen. Im Dezember 2020 legte sie ihren Abschlussbericht vor.

Am 4. Mai 2022 beschloss die Bundesregierung die Eckpunkte zur Gründung des Zukunftszentrums Deutsche Einheit und Europäische Transformation. Der Deutsche Bundestag fasste anschließend am 19. Mai 2022 einen entsprechenden Beschluss.

Mit der Errichtung des Zukunftszentrums beabsichtigt die Bundesregierung, eine exzellente, international verknüpfte und gesellschaftsrelevante Einrichtung zu schaffen. Sie soll auf inter- und transdisziplinäre Weise zu Transformationsprozessen in Deutschland, aber auch zu Entwicklungen in Mittel- und Osteuropa und dem Zusammenhalt in Europa forschen. Aus einem intensiven internationalen Austausch heraus sollen gemeinsame Zukunfts- und Gestaltungsperspektiven erwachsen sowie Strategien für kommende Transformationsprozesse entwickelt werden.

Gleichermaßen zentral ist eine Öffnung des geplanten Zentrums in die Gesellschaft. Dabei soll Wissen über moderne Formate vermittelt werden, sodass es Bürgerinnen und Bürgern jeden Alters und unterschiedlicher Bildungsgrade möglich wird, an der Arbeit der Einrichtung und ihren Ergebnissen teilzuhaben. Über geeignete Beteiligungsformate sollen zudem Impulse aus der Bürgerschaft und von zivilgesellschaftlichen Akteuren die Arbeiten des Zukunftszentrums bereichern.

Der Standort des Zukunftszentrums wird in Ostdeutschland liegen. Darüber wurde in einem Wettbewerb unter interessierten Kommunen entschieden. Der Standort muss geeignete Rahmenbedingungen für eine Einrichtung bieten, die an der Schnittstelle von Forschung, Kultur und Bürgerschaft agiert und unter einem Dach einen wissenschaftlichen Bereich, einen Kulturbereich und einen Dialog- und Begegnungsbereich vereint.

Durch die Standortermittlung im Rahmen eines Wettbewerbs wurde der angestrebten partizipativen und aktivierenden Ausrichtung des Zukunftszentrums bereits in der Planungsphase besondere Bedeutung beigemessen. Den Vorschlag für die Auswahl eines geeigneten Standorts traf eine von der Bundesregierung eingesetzte unabhängige Jury.

Koordiniert wurde der Wettbewerb durch das Bundeskanzleramt und das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Die konkrete Durchführung des Verfahrens zur Standortermittlung und die fachliche Begleitung wurden dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung und dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung mit seinem Standort in Cottbus übertragen.

Wettbewerbsverfahren

Bewerben konnten sich ausschließlich Kommunen aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Auf Grundlage der formalen und inhaltlichen Vorprüfung der eingegangenen Bewerbungen durch das BBSR und BBR wählte eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Zivilgesellschaft in einer ersten Sitzung geeignete Standorte für das Zukunftszentrum aus.

Die ausgewählten Städte oder Gemeinden wurden von der Jury zur Vorbereitung der Entscheidungsfindung bereist. Im Rahmen der Vor-Ort-Termine hatten diese Bewerberkommunen die Gelegenheit, ihre Bewerbung noch einmal persönlich vorzustellen.

In einer zweiten Jurysitzung wurde der finale Standort unter Berücksichtigung aller bisherigen Ergebnisse ausgewählt.

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