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Offener, zweiphasiger Wettbewerb
Das Preisgericht tagte am 10. Januar 2023 im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Ernst-Reuter-Haus, Straße des 17. Juni 112 in 10623 Berlin und hat unter dem Vorsitz von Professor Dr. Bernhart Schwenk einen ersten und einen zweiten Preis vergeben.
TIMES
Maik Seidel, Berlin
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Installation „Times“ erweitert das Foyer mit sechs goldbedampften Spiegelglasscheiben der rückgebauten Fassade des Bestandsbaus aus DDR-Zeiten. Die mehrschichtigen Reflexionen finden nicht nur auf der visuellen, sondern auch auf inhaltlicher Ebene statt, so entsteht ein vielschichtiger Spiegel in die Deutsche Geschichte.
Die in die Wand eingelassenen Spolien werden dem Betrachter als solche nicht sofort kenntlich, da diese in einem neuen räumlichen Kontext gesetzt werden. Die fensterartige Anordnung und der Einbau der Gläser in eine ‚eigene‘, bündig mit der Glastür liegenden Trockenbauständerwand lässt die Glaselemente gleichsam zum festen Bestandteil der Architektur werden.
Es entstehen vielfältige Assoziationen zu Räumen der Geschichte und der aktuellen Architektur der Liegenschaft.
Die Installation stellt eine Verbindung zum DDR-Vorgängerbau über die Materialität und zum ehemaligen Reichsbankgebäude über die Geometrie her.
Im Gegensatz zur ursprünglich intendierten einseitigen Durchsichtigkeit von innen und weitestgehenden Spiegelung von außen wird das Foyer je nach Standort durch die Spiegelung in unterschiedlichen Perspektiven nun abgebildet und erweitert.
Besonders überzeugte die Jury, dass der Künstler sehr sensibel mit Zeitzeugen umzugehen vermag und aus den wiederverwendeten Lüftungsflügeln des Bestandbaus ein zugleich klares wie komplexes Kunstwerk schafft, mit vierfacher, ganz leicht versetzter Spiegelung Erinnerungen zulässt und dadurch die Welt sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft spiegelt.
Senden und Empfangen
Florian Japp, Berlin
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Arbeit „Senden und Empfangen" ist eine Komposition aus 15 einzelnen antennenartigen Elementen, die an der Wand montiert werden.
Insgesamt ist der Entwurf auf den ersten Blick eher zurückhaltend, strahlt aber eine filigrane Präsenz aus und regt zur Annäherung an.
Neben dem primären Thema des Sendens und Empfangens bietet die Arbeit eine Vielzahl von weiteren Deutungsebenen, die zum Beispiel als Schriftzeichen, rituelle Gegenstände, funktionale Geräte, Wandschmuck oder Abstraktionen von Naturobjekten gelesen werden können.
Das Arrangement besteht aus unterschiedlichen singulären Objekten, die so komponiert sind, dass ein Ensemble aus kommunizierenden Elementen entsteht.
Über die inhaltlichen Bedeutungsebenen hinaus, zeigt sich die Arbeit auf subtile Art im Raum, je nach Lichtsituation und Standort, der Betrachtung dynamisch wahrnehmbar. Insgesamt handelt es sich um einen Beitrag, der durch sein differenziertes und vieldeutiges Zusammenspiel überzeugt,
dadurch auch auf lange Sicht anregend sein könnte und als durchkomponiertes Ensemble einen hohen ästhetischen Anspruch erkennen lässt, der über die bloße Darstellung einer Idee hinausgeht.
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA)
Auswärtiges Amt (AA)
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Referat A 2 - Projektentwicklung, Wettbewerbe, Zuwendungsbau, Landschafts- und Innenarchitektur, Kunst am Bau, Straße des 17. Juni 112, 10623 Berlin
Beate Hückelheim-Kaune (Abteilungsleiterin A)
Gesa Petersen (Referatsleiterin A 2)
Ken Koch (Projektleitung Wettbewerb)
Referat BB V 4 – Projektmanagement,
Andrea Koller-Ayrilmaz (Referatsleitung)
Ulrich Wons (Projektleitung)
im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB)
Für das Auswärtige Amt werden die Bestandsgebäude Kurstraße 33-35 und Kleine Kurstraße 1-2 hergerichtet sowie ein Neubau als Hofbebauung innerhalb des Blocks entlang der ehemaligen Kreuzstraße entstehen. Es sollen hier weitere Verwaltungsflächen mit einer neuen Post- und Kurierstelle, eine Erweiterung des Konferenzzentrums sowie der amtlichen Unterkunft untergebracht werden.
Für die Planung wurde 2016 ein Realisierungswettbewerb durchgeführt, den die Architekten harris + kurrle architekten aus Stuttgart für sich entscheiden konnten.
Im Zuge der vorbeschriebenen Baumaßnahme entsteht ein neuer Eingang mit Wartebereich für das Konferenzzentrum im Erdgeschoss sowie ein Foyer und Wartebereich für die Büros und die Apartments in den Obergeschossen. Letzterer wird vornehmlich von den Beschäftigten als Durchgangsraum zur Erschließung der Obergeschosse genutzt, ist jedoch durch die verglaste Abtrennung auch von den Besucherinnen und Besuchern des Konferenzzentrums einsehbar.
Als halböffentlicher Bereich ist dieser Standort im Innenraum sehr gut geeignet, dem Anspruch an eine große Reichweite der Kunst am Bau Rechnung zu tragen.
Aufgabe dieses Kunst-am-Bau-Wettbewerbs ist die Entwicklung einer überzeugenden künstlerischen Arbeit für die Stirnwand des Wartebereichs. Optional kann der Bereich vor der Stirnwand auch für eine skulpturale Bodeninstallation genutzt werden.
Der eingereichte künstlerische Entwurf soll einen eigenständigen, selbstbewussten und künstlerisch qualitätsvollen Beitrag darstellen. Der Entwurf soll für das Auswärtige Amt identitätsstiftend sein. Dabei kann die Kunst am Bau Bezug nehmen auf die besondere Architektur, die Geschichte des Ortes oder die Funktionen des Hauses.
Es wird erwartet, dass die Arbeit eigens für diesen Ort und diese Aufgabe entwickelt wird.
Die technischen, baulichen und funktionalen Anforderungen sind bei der Konzeption der Kunst zu berücksichtigen und im Detail darzustellen.
Der Wettbewerb wurde als offener, zweiphasiger Realisierungswettbewerb ausgelobt.
Die Ausschreibung erfolgte gemäß dem Leitfaden Kunst am Bau (BMUB 2012) und in Anlehnung an die Richtlinie für Planungswettbewerbe (RPW 2013).
Das Verfahren war bis zum Abschluss anonym. Die Wettbewerbssprache ist Deutsch
Von den Teilnehmenden waren in der 1. Phase konzeptionelle Lösungsvorschläge für den Kunststandort Haupteingang Foyer/ Wartebereich zu erarbeiten. Aus den eingereichten Beiträgen wählte das Preisgericht 15 Teilnehmende für die 2. Phase aus.
Fachpreisrichterinnen und Fachpreisrichter
Stellvertretende Fachpreisrichterinnen und Fachpreisrichter
Sachpreisrichterinnen und Sachpreisrichter
Stellvertretende Sachpreisrichterinnen und Sachpreisricher
Honorar
Die Teilnehmenden des Wettbewerbs der 1. Phase erhalten keine Aufwandsentschädigung. Für die ausgewählten Teilnehmenden der 2. Phase ist eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 1.500,- EUR (inkl. MwSt.) vorgesehen.
Preisgeld
Es ist eine Preissumme von insgesamt 5.000,- EUR (inkl. MwSt.) vorgesehen. Die Summe teilt sich wie folgt auf: 1. Preis: 3.000,- EUR (inkl. MwSt.), 2. Preis: 2.000,- EUR (inkl. MwSt.).
Eine Änderung von Anzahl und Höhe der Preise unter Ausschöpfung der gesamten Summe ist nur bei einstimmigem Beschluss des Preisgerichts möglich.
Referat A2 – Projektentwicklung, Wettbewerbe, Zuwendungsbau,
Landschafts- und Innenarchitektur, Kunst am Bau
Straße des 17. Juni 112
10623 Berlin
Tel.: +49 30 18401-9202
Fax: +49 30 18401-9209
E-Mail:
architektur@bbr.bund.de