Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

Meldung 05.06.2023 Knotenpunkt des wissenschaftlichen Austauschs

Nach drei Jahren Bauzeit ist die Renovierung des Dienstsitzes des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) in Rom abgeschlossen. Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) verantwortete die aufwändigen Sanierungsarbeiten. Jetzt fand die feierliche Schlüsselübergabe statt.

Foto: breite Wendeltreppe im inneren eines Gebäudes mit Wänden und Fußböden aus dunklem Marmor Wendeltreppe im Deutschen Archäologischen Institut Rom Das DAI in Rom ist die älteste der zahlreichen deutschen Kultur- und Wissenschaftsinstitutionen in Italien.

Am 5. Juni 2023 übergab Viktor Elbing, der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Italien, die Schlüssel zum grundsanierten Dienstgebäude an den leitenden Direktor des DAI Rom, Ortwin Dally. Dabei sprach er von einem wichtigen Meilenstein. Das DAI sei ein essenzieller Knotenpunkt des wissenschaftlichen Austauschs zwischen Deutschland, Italien und der Welt. Es diene als internationaler Treffpunkt für Archäologinnen und Archäologen insbesondere aus Italien, Europa und Nordafrika in Rom. Im wissenschaftlichen Fokus der Einrichtung stehen neben der Ewigen Stadt und ihren Monumenten, wie etwa dem Kolosseum oder der Domitillakatakombe, ganz Italien sowie der Adriaraum und Nordafrika von der Prähistorie bis weit in die Spätantike. Der von 1959 bis 1964 errichtete Dienstsitz des DAI in Rom wurde seit 2020 unter der Leitung des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) umfassend erneuert.

Zu den durchgeführten baulichen Maßnahmen gehörten unter anderem eine umfassende Schadstoffsanierung, der Rückbau nichttragender Bauteile, die aufwändige Ertüchtigung der Tragstruktur zur Anpassung des statischen Systems an die heutigen Erfordernisse sowie der Innenausbau. Besonderer Wert wurde dabei auf den Wiedereinbau ursprünglicher Elemente und Materialien gelegt – wie etwa die hochwertigen Wand- und Bodenbeläge aus Marmor.

Das Gebäude in der Via Sardegna entspricht nach der Grundsanierung den aktuellen Brand- und Erdbebenschutzrichtlinien. Darüber hinaus bietet es der Belegschaft nun auch neue Möglichkeiten für modernste archäologische Forschung. Neu ist eine Schlämmanlage, die in Zukunft die Untersuchung von Bodenproben auf Pollen und andere pflanzliche und tierische Mikroreste ermöglicht. Ebenfalls neu sind ein Seminarraum in Verbindung mit einem Schaudepot der Sammlungsbestände und für die Veranstaltung fachwissenschaftlicher Kurse. Dazu kommen neue Möglichkeiten für temporäre und permanente Ausstellungen. Außerdem werden die Bestände der etwa 300.000 Bände umfassenden Bibliothek sowie der umfangreiche Archivbestand und die Fotothek wiedervereint. Sie stehen dann nicht nur den Mitgliedern der Abteilung, sondern allen archäologisch Forschenden in Rom offen. Auch Veranstaltungen mit bis zu 200 Gästen sind jetzt wieder möglich.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DAI Rom können nun in den renovierten Dienstsitz umziehen. Sie waren für die Dauer der Bauarbeiten in einer nahegelegenen Zwischenunterkunft untergebracht. Bis Ende des Sommers wird der Rückumzug abgeschlossen sein. Im Herbst folgt eine festliche Einweihung.

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