Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

Glossar

Die Fotografie zeigt ein aufgeschlagenes Buch.

Hier finden Sie ein Wörterverzeichnis mit Bedeutungserklärungen rund um die vielfältigen Themen des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR).

Baluster

Als Baluster werden kleine Säulen eines Geländers bezeichnet, die dieses stützen. Der Aufbau eines Balusters orientiert sich mit seiner Gliederung in Basis, Schaft, Kapitell und Abakus am Aufbau antiker Säulen.

Balustrade

Ein aus Balustern gebildetes, durchbrochenes Geländer wird als Balustrade bezeichnet.

Baudenkmal

Baudenkmäler sind schützenswerte bauliche Anlagen oder Teile davon aus vergangener Zeit, einschließlich dafür bestimmter historischer Ausstattungsstücke wie beispielsweise Türen, Fenster und Böden. Baudenkmäler sind von besonderer historischer, kunsthistorischer, wissenschaftlicher, technischer, handwerklicher oder städtebaulicher Bedeutung. Neben einzelnen Baudenkmälern können auch mehrere zusammenhängende bauliche Anlagen im Gesamten als Ensemble schützenswert sein, wenn die Gebäude das Orts-, Platz- oder Straßenbild besonders prägen. Dabei muss nicht jedes Einzelgebäude für sich schützenswert sein.

Baugenehmigung

Um ein Bauwerk errichten zu können, benötigt man grundsätzlich eine Baugenehmigung. Sie wird nach Prüfung von einzureichenden Plänen und Berechnungen mit eventuellen Auflagen und Bedingungen von dafür zuständigen öffentlichen Stellen, den Bauaufsichtsbehörden, erteilt. Das Bauen ohne Baugenehmigung kann Baustopp, eine Ordnungsstrafe und sogar den Abriss des Gebäudes zur Folge haben. Juristisch gesehen bescheinigt die Baugenehmigung, dass ein Bauvorhaben in Bezug auf bestimmte öffentlich-rechtliche Vorschriften geprüft und damit als eingeschränkt unbedenklich anzusehen ist. Die Einhaltung weiterer Vorschriften muss die Bauherrin oder der Bauherr eigenverantwortlich sicherstellen.

Bedienelement

überwiegend mit der Hand zu betätigende Griffe, Drücker, Schalter, Tastaturen, Knöpfe, Geldeinwürfe, Kartenschlitze (nach DIN 18040-1:2010-10)

Betonwerkstein

Betonwerkstein, hergestellt aus Beton mit besonderen Zuschlägen oder Farbpigmenten, wird vor allem als Fußbodenbelag und Fassadenverkleidung verwendet. Betonwerkstein kann auf vielseitige Weise gestaltet werden, unter anderem durch Polieren oder Schleifen der Oberfläche.

Bewegungsfläche

erforderliche Fläche zur Nutzung eines Gebäudes beziehungsweise einer baulichen Anlage unter Berücksichtigung der räumlichen Erfordernisse zum Beispiel von Rollstühlen und Rollatoren

Bewehrung

Als Bewehrung oder Armierung bezeichnet man Verstärkungen aus Stahl oder mittlerweile auch aus Glasfaser oder Carbon, die in den Beton eingelegt sind. Zur Verlegung der Bewehrung wird ein Bewehrungsplan erstellt. Die Bewehrung kann sowohl zur Aufnahme von Zugkräften als auch von Druckkräften angeordnet werden. Die Gefahr von Rissbildung wird auf diese Weise minimiert. Wird der Stahl mechanisch vorgespannt und unter dieser Spannung eingebaut, spricht man von Spannbeton.

Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)

Das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) legt die ökologischen, ökonomischen, soziokulturellen und funktionalen, technischen und prozessualen Kriterien fest, die ein Gebäude, das im Zuständigkeitsbereich des Bundesbauministeriums errichtet wird, erfüllen muss, um das Zertifikat für Nachhaltiges Bauen in Gold, Silber oder Bronze zu erhalten. Im Rahmen der Zertifizierung erfolgt eine abschließende Überprüfung aller Einzelqualitäten verbunden mit der Ermittlung des Gesamterfüllungsgrades und einer Gesamtnote. Sowohl das BNB als auch der ebenfalls vom Bundesbauministerium herausgegebene „Leitfaden Nachhaltiges Bauen“ dürfen auch von anderen Bauherren wie Ländern, Kommunen oder der Privatwirtschaft kostenfrei als Grundlage für Zielvorgaben und Bewertungen genutzt werden.

Bitumen

Bitumen ist ein Erdöldestillat, das seine Konsistenz bei steigender Temperatur von fest bis hin zu dünnflüssig ändert. Bitumen ist witterungsbeständig und in Wasser praktisch unlöslich. Daher wird es häufig als Abdichtungs- und Isoliermaterial sowie im Straßenbau verwendet.

Bodenindikator

Bodenelement zur Information, Orientierung, Leitung und Warnung für blinde und sehbehinderte Menschen mit einem hohen taktilen, visuellen und gegebenenfalls akustischen Kontrast zum angrenzenden Bodenbelag (nach DIN 32984:2011-10)

Braille

Braille ist eine Schrift, die für den Tastsinn geschaffen wurde und die von Blinden und stark sehbehinderten Menschen genutzt wird. Sie wurde 1825 von dem Franzosen Louis Braille entwickelt. Die Zeichen – Buchstaben, Ziffern, Satz- und Sonderzeichen – werden aus bis zu sechs erhabenen Punkten, verteilt auf drei Zeilen und zwei Spalten, gebildet. Die Bedeutung ergibt sich aus Anzahl und Stellung der Punkte einerseits und der Stellung des Zeichens im Schriftzusammenhang andererseits.

Brandschutzklasse

Das Brandverhalten von Baustoffen wird nach DIN 4102-1 und auf europäischer Ebene nach DIN EN 13501-1 klassifiziert. Baustoffe werden in nichtbrennbare Klassen (A1=ohne brennbare Inhaltsstoffe und A2=in geringem Umfang mit brennbaren Inhaltsstoffen) und brennbare Klassen (B1=schwer entflammbar, B2=normal entflammbar, B3=leicht entflammbar) eingeteilt. Die EU-Klassifizierung sieht sieben Euroklassen (A1, A2, B, C, D, E, F) sowie weitere für Rauchentwicklung (s1, s2 und s3), brennendes Abtropfen/Abfallen (d0, d1 und d2) und besondere Klassen für Bodenbeläge (fl=floorings) vor. Die Brandschutzklasse ist ein ausschlaggebendes Kriterium bei der Zulassung von Baustoffen für bestimmte Einsatzzwecke.

Brüstung

Als Brüstung wird der Bereich der Wand bezeichnet, der sich zwischen dem Fußboden und einer Öffnung, beispielsweise einem Fenster, befindet. Auch eine zum Schutz gegen Absturz angebrachte massive Begrenzung an Balkonen, Treppen, Brücken etc., zum Beispiel aus Mauerwerk, Beton oder Holz, wird als Brüstung bezeichnet.

Building Information Modeling (BIM)

Building Information Modeling (BIM), zu Deutsch: Bauwerksdatenmodellierung, ist eine Methode der vernetzten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden. Grundlage sind digitale Modelle eines Bauwerks, modellierte Bauwerksinformationen und -daten, die in verschiedenen Detaillierungsstufen entwickelt und über eine gemeinsame Datenumgebung zwischen den Beteiligten ausgetauscht werden.

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