Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

Planungswettbewerb Neubau einer internationalen Kindertagesstätte in Bonn

Nicht offener, einphasiger Wettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerberverfahren

  • Status Abgeschlossen
  • Veröffentlichung 16.09.2009
  • Entscheidung 03.03.2010

Entscheidung des Preisgerichts

Das Preisgericht empfiehlt einstimmig den 1. Preis auf Grund der hohen räumlichen und städtebaulichen Qualitäten zur Realisierung. Das Raumkonzept dieses Entwurfes unterstützt das Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsangebot in hervorragender Weise. Die Realisierbarkeit innerhalb des geltenden Baurechts muss geprüft werden.

Fachpreisrichter
Carola Schäfers, Architektin
Gerhild Burkhard, Architektin
Prof. Peter Cheret, Architekt
Kai Brüchner-Hüttemann, Architekt

Stellvertretende Fachpreisrichter
Armin Behles, Architekt

Sachpreisrichter
Hans-Joachim Runkel Al. III, Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Reinhold Weigand, Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)
Werner Wingenfeld Baudezernent, Stadt Bonn

Stellvertretende Sachpreisrichter
Beate Kirch, Auswärtiges Amt (AA)
Michael Isselmann, Leiter des Stadtplanungsamtes, Stadt Bonn

Sachverständige
Petra Swetik, AWOBonn
Bert Flohe, BBR IIIS2, Energieplanung
Stefan Dürr, Kostenplanung

Gäste
Bettina Müller, Stadtplanungsamt Bonn
Karsten Schröder AL, Stadtplanungsamt Bonn
Reinhard Schlieper RL , IIIB1, BBR
Malte Rickemeier IIIB1, BBR
Florian Göbel IIIB1, BBR
Michael Cremer, BIma BBR
Hans Dieter Wirtz Rl., Amt für Kinder, Jugend und Familie
Elke Bettzüge, B21, BMVBS
Cordula Getz, A4, BBR
Christian Klein, IIIS3, BBR
Nadezda Matjusko,IIIS3, BBR

Preisträger

1. Preis Hirner + Riehl Architekten, München

1. Preis Modell

1. Preis

1. Preis

Beurteilung des Preisgerichts:

Der selbst gestellten Aufgabe, ein Haus im Park – man könnte auch sagen: eine Villa im Park – anzubieten, wird die Arbeit gerecht. Die Maßstäblichkeit des Baukörpers überzeugt sowohl hinsichtlich der Nutzung und als auch der städtebaulichen Situation. Dies gelingt durch das Ausdifferenzieren der Gebäudemasse in Teilvolumina, die mit der Grundrissorganisation einher gehen und sowohl innen wie außen eine gute Orientierung ermöglichen. Die Außenräume sind klar zoniert und bieten vielfältige Spielmöglichkeiten. Die Zuwegung von der Winston-Churchill-Straße zum Haupteingang ist attraktiv, die Fahrradabstellanlagen sind hier sinnfälliDer selbst gestellten Aufgabe, ein Haus im Park – man könnte auch sagen: eine Villa im Park – anzubieten, wird die Arbeit gerecht. Die Maßstäblichkeit des Baukörpers überzeugt sowohl hinsichtlich der Nutzung und als auch der städtebaulichen Situation. Dies gelingt durch das Ausdifferenzieren der Gebäudemasse in Teilvolumina, die mit der Grundrissorganisation einher gehen und sowohl innen wie außen eine gute Orientierung ermöglichen. Die Außenräume sind klar zoniert und bieten vielfältige Spielmöglichkeiten. Die Zuwegung von der Winston-Churchill-Straße zum Haupteingang ist attraktiv, die Fahrradabstellanlagen sind hier sinnfällig angeordnet. Von der Heussallee kommend, findet man im Bereich der Wendeanlage die Stellplätze in konzentrierter Form vor. Es verbleibt ein Maximum an nutzbarer Gartenfläche. Die vorhandene Eiche wird erhalten und zum Anlass genommen, eine eindeutige Eingangssituation von hoher Qualität zu formulieren. Das großzügige Foyer mit Blick auf den Garten führt sinnfällig und auf kurzem Weg zu den Gruppenraumbereichen in EG und OG. Mehrzweckräume und Leitungsbüro sind gut auffindbar. Zwei Gruppen bilden jeweils eine pädagogische Einheit, die über einen gemeinsamen Vorraum erschlossen wird. Gruppen-, Schlaf- und Nebenräume sind gut proportioniert und miteinander verschaltet. Auch die Nutzung des Daches mit Terrassen erscheint glaubwürdig. Der Vielzahl an positiven Charakteristika des Entwurfs steht die deutliche Überschreitung des Baufensters im geltenden Planungsrecht gegenüber. Die behindertengerechte Erschließung des Obergeschosses ist noch nachzuweisen.g angeordnet. Von der Heussallee kommend, findet man im Bereich der Wendeanlage die Stellplätze in konzentrierter Form vor. Es verbleibt ein Maximum an nutzbarer Gartenfläche. Die vorhandene Eiche wird erhalten und zum Anlass genommen, eine eindeutige Eingangssituation von hoher Qualität zu formulieren. Das großzügige Foyer mit Blick auf den Garten führt sinnfällig und auf kurzem Weg zu den Gruppenraumbereichen in EG und OG. Mehrzweckräume und Leitungsbüro sind gut auffindbar. Zwei Gruppen bilden jeweils eine pädagogische Einheit, die über einen gemeinsamen Vorraum erschlossen wird. Gruppen-, Schlaf- und Nebenräume sind gut proportioniert und miteinander verschaltet. Auch die Nutzung des Daches mit Terrassen erscheint glaubwürdig. Der Vielzahl an positiven Charakteristika des Entwurfs steht die deutliche Überschreitung des Baufensters im geltenden Planungsrecht gegenüber. Die behindertengerechte Erschließung des Obergeschosses ist noch nachzuweisen.

2. Preis Peter W. Schmidt Architekten, Pforzheim

2. Preis Modell

2. Preis

2. Preis

Beurteilung des Preisgerichts:

Aus der Häufung der sich ähnelnden Entwurfskonzepte ist ersichtlich, dass die Gegebenheiten des Baugrundstücks und mithin die Einschränkungen in der Situierung des künftigen Gebäudes ein im Grundriss L-förmiges Gebäude nahe legen. So auch bei diesem Beitrag, der mit seiner gleichermaßen stringenten wie bauplastisch differenzierten Geste überzeugen kann. Es entstehen klar definierte Außenräume – im Nordwesten der Eingangsbereich, gegenüberliegend im Südosten der Freibereich des Kindergartens. Diese Stringenz hat ihre Entsprechung in der Typologie des Gebäudes. Alle Gruppenräume sind ausschließlich im längeren, die allgemein genutzten Raumgruppen im kürzeren Schenkel organisiert. Die lineare Erschließung der Gruppenräume erscheint auf den ersten Blick stereotyp, auf den zweiten Blick zeigt sich jedoch mit der Staffelung der Einheiten eine interessante räumliche Plastizität. Die Teilbereiche der Gruppen liegen stimmig zueinander. Sehr positiv ist im Erdgeschoss der überdeckte Übergang zwischen Innen- und Außenraum zu bewerten. Dasselbe gilt für die Gruppenräume im Obergeschoß, jeder mit einer eigenen Terrasse und eigener Treppe in den Garten. Das plastische Spiel des Baukörpers auf der Gartenseite entwickelt eine eigenständige Bildsprache, die zwar eher gehobenen Wohnungsbau als Kindergarten assoziiert aber dennoch als der Bauaufgabe angemessen überzeugen kann. Ob die seitlich angelagerte "Theatertreppe" und die baulich überhöht gerahmten Treppenabgänge den Entwurf stärken oder schwächen lässt sich kontrovers diskutieren. Im Falle einer Weiterbearbeitung wäre zu prüfen, ob hier etwas weniger Geste dem Entwurf in seiner sonstigen Sinnfälligkeit gut täte. Ein besonderer Aspekt ergibt sich aus der gewählten Konstruktion und Materialität. Sicher wird die Anfangsinvestition für das massive Gebäude mit der Bekleidung in Sichtmauerwerk höher sein als bei der Mehrzahl der Mitbewerber. Allerdings gilt es auch zu bedenken, dass die solide Bauweise lange Erneuerungsintervalle und damit eine auf längere Sicht angelegte Ökonomie erwarten lässt. Außerdem gäbe es im Innenausbau Einsparpotenziale. Sowohl entlang der Südost- wie an der Südwestseite ist die Baugrenze überschritten. Inwiefern dadurch die Genehmigungsfähigkeit beeinträchtigt sein wird oder durch ein Verschieben des Baukörpers gegebenenfalls hergestellt werden könnte, wäre im Fall einer weiteren Bearbeitung zu klären. Insgesamt handelt es sich bei diesem Entwurf in seiner Stringenz um einen wichtigen Beitrag zur gestellten Bauaufgabe.

3. Preis plus+bauplanung GmbH Hübner-Forster-Hübner-Remes, Neckartenzlingen

3. Preis Modell

3. Preis

3. Preis

Beurteilung des Preisgerichts:

Der Entwurf fügt sich als ruhiger dreiflügliger Baukörper harmonisch in die Gegebenheiten des Grundstücks ein. Er reagiert auf den vorhandenen Baum und berücksichtigt die Erschließung von zwei Seiten. Trotzdem konzentriert er sich auf einen Haupteingang (optimierte Eingangskontrolle), der an der richtigen Stelle im Zusammenhang mit dem bestehenden Baum positioniert ist. Die separate Anlieferung der Küche wird positiv bewertet. Stellplätze für PKW und Fahrräder sind an der richtigen, dem Garten abgewandten Seite untergebracht. Die Außenanlagen umfließen großzügig das Gebäude. Es entstehen keine Restflächen, sondern gut nutzbare Spielflächen mit hoher Aufenthaltsqualität. Die etwas abseits liegende Ballspielfläche ist funktional gut untergebracht. Der großzügig gestaltete Eingangsbereich leitet über in eine gut nutzbare und abwechslungsreiche Erschließungszone. Die einzelnen Nutzungsbereiche sind sehr gut ablesbar und gewährleisten eine optimale Orientierung im Gebäude. Die Grundrisse sind funktional sehr gut durchgearbeitet und lassen pädagogisch vielfältige Nutzungsmöglichkeiten zu. Die Ansichten sind teilweise schwer lesbar und geben leider wenig Aufschluss auf die Gesamtgestaltung, lassen aber eine angemessene Gestaltung erwarten. Eine perspektivische Darstellung wird vermisst. Zusammenfassend stellt sich der Entwurf als kindgerecht mit einer sehr anregenden, leichten und transparenten Architektursprache dar. Der Entwurf befindet sich im wirtschaftlichen Bereich, wobei zu berücksichtigen ist, dass die Nutzfläche um 109 unterschritten wurde. Das Baufeld im geltenden Baurecht wird in Teilbereichen wesentlich überschritten.

Informationen zum Wettbewerb

Wettbewerbsaufgabe

Anlass und Ziel des Wettbewerbs

Ziel des Wettbewerbs war es, konzeptionelle Lösungsansätze zu finden, die die gestalterischen und funktionalen Ansprüche an einen internationalen Kindergarten für 120 Kinder erfüllen, sowie ein umsetzbares Konzept zu erhalten, mit dem das vorgegebene Raumbedarfsprogramm umgesetzt werden kann. Die Bedeutung einer internationalen Kindertagesstätte soll auf dem Areal in einer adäquaten baulichen Umsetzung ihren Ausdruck finden.

Kontakt

  • Referat A2 – Projektentwicklung, Wettbewerbe, Zuwendungsbau,
    Landschafts- und Innenarchitektur, Kunst am Bau 
    Straße des 17. Juni 112
    10623 Berlin

    Tel.: +49 30 18401-9202
    Fax: +49 30 18401-9209
    E-Mail: architektur@bbr.bund.de

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