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Laborneubau für das Robert-Koch-Institut am Standort Seestraße
Westfassade mit Haupteingang zum Laborgebäude
Quelle: Henn Architekten
Der Zugang zum Laborneubau an der Seestraße erfolgt über den zentralen Haupteingang in Haus 5. Von dort führt der Weg über das Foyer mit der skulpturalen Treppe und einen neu gestalteten, begrünten Campus zum Haus 6, einem lang gestreckten, rechteckigen Neubau für Labore und Büros. Über eine mittige Außentreppenanlage mit barrierefreier Rampe erreichen die Mitarbeiter des RKI die zweigeschossige verglaste Eingangshalle des neuen Gebäudes.
Der hinter der Halle zentral gelegene Kubus für die Hochsicherheitslabore lässt sich von außen erahnen. Zwei Innenhöfe flankieren den Kubus. Ein über alle Geschosse reichender Luftraum trennt den Kubus räumlich von den davor gestaffelten Büroetagen. Natürliches Tageslicht gelangt über ein Oberlichtband in die Eingangshalle. Links und rechts der Eingangshalle befinden sich moderne Kombibüros mit innen liegenden, natürlich belichteten Servicebereichen. Daran schließen sich die Labortrakte an.
Brücke im Foyer des Laborgebäudes
Quelle: Henn Architekten
Das Fassadenkonzept ist auf eine Betonung des blockartigen Baukörpers ausgerichtet. Die Wahl für das Fassadenmaterial fiel auf gebrannte Ziegel, die wegen ihrer natürlichen Farbe und Oberfläche sowie ihrer witterungsbeständigen Beschaffenheit besonders gut geeignet sind. Zudem fügt sich die Fassade harmonisch in die umgebende Bebauung ein.
Aus ökologischen Gründen wird der größte Teil des Regenwassers nicht der Kanalisation zugeführt, sondern auf dem Gelände versickert. Die neuen Dächer von Haus 6 verfügen über eine Dachbegrünung und fungieren, wie auch die Innenhöfe, als Retentionsflächen bei Starkregen.
Fassadenausschnitt
Quelle: Henn Architekten
Das Betreiben der Hochsicherheitslabore in Haus 6 setzt technische Anlagen mit einem sehr hohen Anspruch an Funktion und Sicherheit voraus. Im Vordergrund steht der Schutz vor einem unkontrollierten Austritt von gefährlichen Erregern in die Umwelt. Um dies zu gewährleisten, werden die Labore als "Raum-in-Raum" – System konstruiert und unter ständigem Unterdruck der Raumluft gehalten. Ein Austreten von Erregern verhindern hintereinandergeschaltete Spezialfilter in der Lüftungsanlage.
Die Hochsicherheitslabore haben 5 Schleusen, die hintereinander durchlaufen werden müssen und nur für sicherheitsüberprüftes Personal in Vollschutzanzügen mit Sauerstoffzufuhr zugänglich sind. Das Laborpersonal verlässt die Labore über eine Chemikalienpersonendusche. Materialen werden nach Inaktivierung durch Dampferhitzung, Gasdesinfektion oder Flüssigdesinfektion über spezielle Autoklaven oder Schleusen ausgeschleust. Thermische Abwasserinaktivierungsanlagen dekontaminieren alle aus diesem Bereich anfallenden Abwässer. Die Leitungen für Ver- und Entsorgung sind gegen Rückströmung gesichert und mit hochwirksamer, überwachter Filtertechnik ausgestattet.
Der Brandschutz wird durch feuerbeständige Wände gewährleistet. Eine Hochdrucknebellöschanlage in Verbindung mit einer automatischen, hochverfügbaren, selektiven Brandmeldeanlage sind Bestandteile des Brandschutzkonzeptes. Alle Funktions-, Überwachungs- und Sicherheitssysteme sind redundant ausgelegt und verfügbar. Zur Überwachung der Hochsicherheitslabore ist eine ständig besetzte Leit- und Kontrollwarte mit Videoüberwachung vorgesehen. Eine redundante und unterbrechungsfreie Notstromversorgung sichert den ausfallfreien Betrieb ab.