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Nicht offener, einphasiger Wettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerberverfahren
1. Preis - 1232 Michael van Ofen, Düsseldorf
Mitarbeiter: Peter Karpinski
Beurteilung durch das Preisgericht
Inspiration für den Entwurf ist die Hofmalerei der Jahrhundertwende. Über die 5 Geschosse des Gebäudes erstrecken sich 5 Motive, die direkt auf die Wand aufgebracht werden. Die Künstlerin/der Künstler bezieht sich explizit auf Berlin und die Malerei Anton von Werners. Wir sehen tänzerisch anmutende Farbchiffren, die sich bei näherer Betrachtung als Dekorapplikationen der Uniformen von Würdenträgern zu erkennen geben.
Die Jury überzeugte die spielerische Leichtigkeit, mit der Motivelemente wie Manschetten, Epauletten, Bordüren, Schärpen und Hutbänder, damals Auszeichnungen der herrschenden Klasse, aus ihrem ursprünglichen Bildkontext gelöst werden und nun ein Eigenleben entwickeln. Die freigestellten Motivelemente fügen sich im direkten Gegenüber mit den Betrachtern auf Augenhöhe zu figurativen Arrangements, die unser Bildgedächtnis aktivieren.
Die Jury besticht vor allem der konzeptuelle Ansatz des Entwurfs: In der Befreiung von historischen Bezügen wird zugleich auch die Zeit des 19. Jahrhunderts in Erinnerung gerufen, in der das Gebäude in der Wilhelmstraße entstanden ist.
2. Preis - 1240 Hannes Michanek, Frankfurt/Main
Sonderfachleute: Aman, Estrichterrazzo
Prosign Lasertechnik
We have been contemplating, poles apart
1. Preis - 1230 Norvin Leineweber, Aachen
Lichtung
2. Preis - 1229 Heike Weber
Sonderfachleute: Aman, Estrichterrazzo
Prosign Lasertechnik
Órganon
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Wettbewerbsvorschlag Órganon konzentriert sich auf die Gestaltung des Fußbodens von Besprechungsraum und Foyer, die in ihrer großen Eindringlichkeit und gleichzeitigen Zurückhaltung den beiden engen architektonischen Räumen Großzügigkeit und Weite verleiht.
Die Arbeit greift den von den Architekten eingebrachten Vorschlag des Terrazzobodens als historischen Verweis auf, transponiert dabei jedoch die vorgesehenen Verkehrs- und Aufenthaltsflächen in eine einheitliche Zone von subtiler Dynamik und virulenter Bewegung.
In der klassischen Anmutung von Kreidezeichnungen auf dunkler Tafel formuliert die Künstlerin/der Künstler in Form weißer konzentrischer Kreise auf schwarzem Grund ein Diagramm von Punkten und ihren Interferenzen, die sich am Rande vereinzelt verorten und zur Mitte hin als Sammelbecken der Argumente „im Fluss“ verdichten.
Überlagerung und Abgrenzung der unterschiedlichen Standpunkte erscheinen gleichsam als Spiegel demokratischer Entscheidungsfindung. Sinnfällig wird der Nutzer beim Betreten der Fläche mitten in den Prozess der Diskussion gestellt.
Die intelligente Reflektion der kommunikativen Funktion des Raums und der architektonischen Situation in ihrer Ambivalenz von Strenge und spielerischer Leichtigkeit hat die Jury überzeugt.
Vom Haupteingang betritt man über den Eingangsbereich mit Pforte, Ein- und Ausgangsschleuse eine Eingangshalle mit einer historischen Treppe und neuen Aufzügen. Rechtsseitig trennt eine Glaswand das weiterführende Foyer von dieser Halle ab. Hier liegt das Foyer zwischen einem Konferenzbereich und einem kleinen begrünten Innenhof, der für Aufenthaltszwecke zur Verfügung stehen soll. Für das Foyer an den Konferenzräumen sollte eine künstlerische Intervention als ein- oder mehrteilige Arbeit entwickelt werden, die den Innenhof und/oder die Eingangshalle miteinbeziehen konnte.
In den fünf Obergeschossen gibt es jeweils großzügige Foyerzonen, die direkt an das historische Treppenhaus grenzen und das Zentrum des Hauses bilden. Betritt man das Foyer in den Obergeschossen über das Haupttreppenhaus befindet sich in Blickrichtung eine großflächige Wand mit seitlicher Tagesbelichtung, die als Wandfläche künstlerisch gestaltet werden sollte.
Das Preisgericht tagte am 19. Februar 2015 in folgender Zusammensetzung:
Dr. Söke Dinkla, Wilhelm Lehmbruck Museum Duisburg
Prof. Dr. Eugen Blume, Hamburger Bahnhof
Roswitha Josefine Pape, Künstlerin Heidelberg
Prof. Norbert Radermacher, Künstler Kassel/Berlin
Antje Schiffers, Künstlerin Berlin
Renate Abelmann, Abelmann Vielain Pock Architekten
Claudia Roth, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, Mitglied des Kunstbeirats des Deutschen Bundestags
Günther Hoffmann, BMUB
Eva Jedelhauser, BBR
Der Wettbewerb wurde als nichtoffener Kunst-am-Bau-Wettbewerb für zwei Standorte im Gebäude – Foyer im Erdgeschoss und Innenhof sowie Foyerzonen in den Obergeschossen – ausgelobt. Die Ausschreibung erfolgte in Anlehnung an die Richtlinien für Planungswettbewerbe (RPW 2013). Sie folgte den Empfehlungen des Leitfadens Kunst am Bau (BMVBS 2013).
Pro Standort wurden durch ein vom Preisgericht unabhängiges Auswahlgremium jeweils zehn Künstler/innen bzw. Künstlergruppen ausgewählt, die am 10.09.2014 vom Kunstbeirat des Deutschen Bundestags bestätigt wurden.
Referat A2 - Projektentwicklung, Wettbewerbe, Zuwendungsbau,
Landschafts- und Innenarchitektur, Kunst am Bau
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