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Erweiterungsbau für den 2. Dienstsitz
Der Erweiterungsbau ist mit dem Altbau verzahnt.
Von 2010 bis 2017 betreute das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (Referat V 5) den Neubau eines Bürogebäudes als Erweiterung für das Bundesministerium der Verteidigung in Berlin.
Seit 1999 nutzt das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) den Bendlerblock im Berliner Bezirk Mitte als zweiten Dienstsitz. Mit der Fertigstellung des Neubaus und der anschließenden Übergabe an das Bundesministerium der Verteidigung im Januar 2017 ist auf dieser Liegenschaft einer der größten Ministeriumsstandorte in Berlin entstanden. Die Arbeiten an den Außenanlagen, die von Levin Monsigny Landschaftsarchitekten gestaltet wurden, waren im Mai 2017 abgeschlossen.
Foyer im Bestandsgebäude, Ausblick in den vom Neubau umgebenen Innenhof
Im ersten Schritt der Erweiterung von 2010 bis 2014 fand unter der Leitung des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) die Sanierung der Bauteile C, D und E des Altbaubereiches statt, die vorher ungenutzt waren. Die Bauteile A und B waren bereits zwischen 1997 und 2001 durch das BBR hergerichtet worden.
2013 begannen die Arbeiten für den Neubau. Sowohl funktional als auch formal bildet der fünfgeschossige Neubau (F) den nördlichen Abschluss des gesamten Gebäudeensembles. Das U-förmige Gebäude ist mit dem benachbarten Altbau (E) verzahnt und richtet sich an diesem aus. Dabei werden die existierenden Gebäudehöhen und das städtebauliche Umfeld mit berücksichtigt. Der Entwurf stammt vom Stuttgarter Architekturbüro Auer Weber Assoziierte GmbH, das im Jahr 2008 den Realisierungswettbewerb gewonnen hatte.
Die Neuausrichtung der Bundeswehr und damit auch die Neuorganisation des Bundesministeriums der Verteidigung im Jahr 2010 führten zu einer Anpassung des Projektzieles. Die wesentlich intensivere Nutzung des zweiten Dienstsitzes in Berlin machte eine Bedarfsänderung erforderlich, die sich auch in einem angepassten Projektbudget niederschlug. Das gesamte Projekt konnte vom BBR innerhalb des angepassten Zeit- und Kostenrahmens realisiert werden.
Fassade des Erweiterungsbaus vor dem Altbau
Der sogenannte Bendlerblock liegt im Ortsteil Tiergarten des Berliner Bezirks Mitte am Reichpietschufer zwischen Tiergarten, Kulturforum, Landwehrkanal und Botschaftsviertel. Er ist nach dem ehemaligen Besitzer der Ländereien südlich des Tiergartens Johann Christoph Bendler benannt. Die ältesten Gebäude auf dem Areal entstanden zwischen 1911 und 1914 nach Plänen des Architekturbüros Reinhardt & Süßenguth. Der fünfgeschossige Gebäudekomplex wurde zunächst durch das Reichsmarineamt genutzt (Bauteile A, B und C). In der Weimarer Republik diente das Gebäude außerdem als Dienstsitz für die Reichswehrführung. Auf den Nachbargrundstücken entlang der damaligen Bendlerstraße (heutige Stauffenbergstraße) entstanden in den 1930er Jahren zusätzliche Erweiterungsbauten nach Entwürfen des Architekten Wilhelm Kreis (Bauteile D und E).
Während des Zweiten Weltkrieges residierten in den Gebäuden Teile der Wehrmachtsleitung und des militärischen Nachrichtendienstes. Im Bendlerblock organisierte sich der militärische Widerstand, der am 20. Juli 1944 das fehlgeschlagene Attentat auf Hitler ausführte. General Olbricht, Graf von Stauffenberg und weitere Akteure des Widerstands wurden noch in derselben Nacht im Innenhof des Bendlerblocks standrechtlich erschossen.
Heute befinden sich auf dem weitläufigen Gelände neben den Gebäuden des Bundesministeriums der Verteidigung auch die Gedenkstätte Deutscher Widerstand ebenso wie das Ehrenmal der Bundeswehr mit dem Raum der Information, der 2018 eröffnet wurde.