Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

Kunst-am-Bau-Wettbewerb Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz - Gartenhof und Besprechungsräume im Altbau

Einladungswettbewerb

  • Status Abgeschlossen
  • Veröffentlichung 09.01.2008
  • Entscheidung 19.06.2008

Bauprojekt

  • Kunststandort(e) Gartenhof und Besprechungsräume im Altbau

Preisträger

Gartenhof

1. Rang - 1125 Thorsten Goldberg, Berlin

Beurteilung durch das Preisgericht

Vorgeschlagen wird ein raumwirksames Mobile – eine stilisierte Cumulus - Wolke auf einem waagerecht auskragenden Arm. Diese große weiße Wolke schwebt in der Mitte des umbauten Innenhofes hoch über dem architektonisch gestalteten Garten und akzentuiert den Himmel als dritte Dimension des Gesamtensembles aus Garten und Gebäude. Wechselnde Winde sollen den Kragarm und die Wolke in Bewegung setzen zu einem stillen Wechsel- und Schattenspiel. Geschickt gewählt ist der Standort am Gelenk des Gebäudeensembles und die Dimension des „Wolkenbügels“, die eine sichtbare Raumwirkung entfaltet. Ohne symbolische Aufdringlichkeit ist die große weiße Wolke auch ein Hinweis auf die Bedeutung des Klimas im Zusammenwirken mit Natur und baulicher Umwelt.

2. Rang - 1123 Leni Hoffmann, Düsseldorf

Beurteilung durch das Preisgericht

Dieser „unbekannte Naturklang“, die nicht erklärbare Kombinativa der gewählten beiden Materialien Holz und Zinn ergeben eine selbstbewusste, eigenständige Skulptur. Der für diese sehr dimensionale Arbeit notwendige Raum ist durch die Fläche des Innenhofes leider nicht gegeben.

Besprechungsräume im Altbau

1. Rang - 1135 Arnold Dreyblatt, Berlin

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf reflektiert Aufgabe, Geschichte und Arbeitsgebiete des Ministeriums inhaltlich sehr tiefgehend und gleichzeitig assoziativ und poetisch. Er umfasst kulturhistorische und gesellschaftliche Aspekte und schafft ein Bewusstsein zum Selbstverständnis des BMELV. Hierbei wird ein optisches Vexierspiel erzeugt, das aus einer komplexen Überlagerung von Schriftbildern aufgebaut ist. Die Auswahl des Textes und die Bewegung des Betrachters ermöglichen einen interessanten Dialog. Die Wände der 4 Räume werden durch die unterschiedlichen Anordnungen, die an Landreliefs erinnern, individuell geprägt. Intensität und Dichte nehmen vertikal vom oberen Raum zum unteren zu. Die künstlerische Intensität der Bearbeitung hebt den Entwurf von den anderen Wettbewerbsbeiträgen ab. Die Beschränkung auf Text als Gestaltungsmittel fand nicht ungeteilte Zustimmung. Die Fachpreis-richter empfahlen jedoch, die formal und inhaltlich innovative Dimension dieses Entwurfs als Chance für eine sehr souveräne und intelligente Repräsentation dieses Ministeriums zu betrachten.

2. Rang - 1136 Marina Schulze, Bremen

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf stellt sich als eine Serie großformatiger Originalgemälde dar, deren Ansatz durch vier malerische Muster angedeutet wurde. Es handelt sich um eine fotorealistische erscheinende Thematisierung von vier unterschiedlichen Motiven „bewegten Wassers“, deren großformative Ausführung eine sehr suggestive Wirkung zu entfalten verspricht. Festgelegt wurde, dass es sich um eine sehr stark raumgreifende Position der Kunst in der Gestaltung der 4 Besprechungsräume handeln würde. Diskutiert wurde die nicht unbedingt ortsspezifische Dimension der Arbeit, des weiteren wurde erörtert, dass die Thematik „Wasser“ als ein zu enges Bild für die Repräsentation der Inhalte des BMELV zu bewerten ist.

3. Rang - 1130 Regina Kochs, Köln

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit umfasst ein Konzept, das über die vier Etagen des Ministeriums ein in sich aufbauendes Gesamtbild entwickelt. Symbolisch von unten nach oben an Erdreich, panzliche Natur, Himmel und Sonne anknüpfend geben die stark farbigen monochromen Wände mit ihren bewegten grafschen Formen und dem reliefartigen Unter- grund jedem Raum einen eigenen Charakter, ohne zu dominieren. Dabei beschränkt sich die Setzung nicht auf tafelbildartige Präsentation, sondern umfasst die gesamte Wandfläche. Die freskoartige Aufbringung der Farbe geht dabei eine unverbrüchliche Verbindung mit ihrem Träger ein. Der Entwurf hat dennoch die Jury nicht völlig überzeugt, da er als zu dekorativ aufgefasst wurde.

Informationen zum Wettbewerb

Wettbewerbsaufgabe

Nach den Plänen des beim EU-weit ausgeschriebenen Realisierungs- wettbewerbs siegreichen Berliner Architekturbüros Anderhalten wird das Bundesministerium für Ernährung Landwirtschaft und Verbraucherschutz an der Französischen Straße in Berlin-Mitte um einen lang gestreckten, sechsgeschossigen Neubau erweitert. Die Altbauten der Wilhelmstraße 53, welche die Bauphase zwei darstellen, sowie der bestehende Dienstsitz des BMELV, Wilhelmstraße 54, werden über eine interne Anbindung mit dem Neubau verbunden. Im Inneren entsteht ein allseitig umschlossener Gartenhof mit süd-westlicher Ausrichtung. Auch die Gestaltung des Hofes durch das Berliner Landschaftsarchitekturbüro Thomanek, Duquesnoy, Boemans bezieht sich auf die historischen Vorlagen in Bezug auf die symmetrische Architektur.

Der Wettbewerb – Gartenhof

Der Gartenhof wird im Süden und Norden von zwei sich gegen- überstehenden, repräsentativen, staatlichen Verwaltungsgebäuden (Wilhelmstr. 53 und Wilhelmstr. 54) aus dem Beginn des 20. Jahrhun-derts begrenzt. Der Hof wird in Verlängerung des Hauses Wilhelmstr. 54 durch einen Sicherheitszaun von dem Schulhof abgegrenzt. Ein optisch großer Freiraum entsteht im Blockinneren. Beherrscht wird dieser Raum vom Altbau Wilhelmstr. 53 und dem geplanten Neubau. Die plastisch gestaltete Fassade des Neubaus schließt den Raum des Gartenhofes nach Norden ab. Durch den Wechsel zwischen Rasenstreifen und Blumenwiese wird in den Sommermonaten eine gewisse reliefartige Kontur in den Außenan-lagen erzeugt. Das Motiv der Streifen bzw. Feldstruktur erstreckt sich in Ost-West-Richtung durch den Gartenhof über die Terrassenmauern hinweg. Das Motiv sollte gewahrt bleiben, ansonsten stand die Fläche des Gartenhofes, außer den funktional bedingten Bereichen, einer künstlerischen Bearbeitung zur Verfügung.GartenhofDie Wahl des künstlerischen Mediums wurde dem Künstler freigestellt. Eine thematische Auseinandersetzung mit der Funktion und der Bedeutung des Ministeriums konnte erfolgen.
Der künstlerische Beitrag sollte sich räumlich mit dem landschaftsplanerischen Konzept und mit der vorgegebenen Randbebauung auseinandersetzen und die Verbindung von Innen- und Außenraum unterstrei- chen. Der Gartenhof soll als Erlebnis- und Bewegungsraum von den Mitarbeitern des BMELV genutzt werden. Er dient zum einen der Cafeteria als Außenraum, zum anderen als Durchgang zu den beiden Eingängen des Altbaus Wilhelmstr. 53, sowie als Durchwegung zur Kantine des südlich gelegenen Ministeriums BMAS. Den Künstlern war es freigestellt, einzelne oder zusammenhängende Bereiche innerhalb des Gartenhofes zur künstlerischen Gestaltung auszuwählen.

Der Wettbewerb – Besprechungsräume im Altbau

Im Altbau Wilhelmstr. 53 (nördlicher Bereich des Gesamtkomplexes) sind insgesamt 4 Besprechungs- und Schulungsräume geplant. Diese sind übereinander vom 1. bis 4. OG angeordnet. Die Räume erschließen sich über die an den Hauptur angrenzende Längsseite. Die lichte Höhe beträgt zwischen 3,23 m im 4.OG und 4,08m im 2.OG. Jeweils 2 - 3 Fenster gliedern und belichten die Räume.Aus den Räumen blickt man Richtung Osten auf den Wirtschaftshof.Altbau Wilhelmstraße 53 (ehem. Musikschule Hanns Eisler)Grundriss 2. ObergeschossFür die künstlerische Gestaltung der 4 Räume stand jeweils eine denierte Wandäche zur Verfügung. Hierfür sollten Entwürfe mit zweidimensionalen, ächenbezogenen Lösungen angeboten werden, die im Relief nicht stärker als 20 cm sein durften. Das künstlerische Medium für diesen Standort konnte aus dem Bereich der Malerei, Grak oder Fotokunst gewählt werden.Eine thematische Auseinandersetzung mit der Funktion und der Bedeu-tung des Ministeriums konnte erfolgen. Ein Gesamtkonzept für alle Räume sollte erarbeitet und dargestellt werden. Mindestens eine Arbeit für einen Raum war im Maßstab 1:20 darzustellen.Ziel des Wettbewerbs war es, eine Wandgestaltung für die Besprechungs- räume zu entwerfen, die die Struktur und die Funktion der Räume berücksichtigen.

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Weitere Informationen

Kontakt

  • Referat A2 – Projektentwicklung, Wettbewerbe, Zuwendungsbau,
    Landschafts- und Innenarchitektur, Kunst am Bau 
    Straße des 17. Juni 112
    10623 Berlin

    Tel.: +49 30 18401-9202
    Fax: +49 30 18401-9209
    E-Mail: architektur@bbr.bund.de

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