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Einladungswettbewerb
Das Preisgericht tagte am 18. Juni 2013 im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Berlin unter Vorsitz von Frau Dr. Adelheid Komenda und empfahl für den Standort Neubau einstimmig die Arbeit 1188 sowie für den Standort Altbau die Arbeit 1199 unter Berücksichtigung der in den Beurteilungen festgelegten Empfehlungen zur Realisierung.
"Schnittstelle"
Beurteilung des Preisgerichts:
Der Entwurf realisiert in nachvollziehbarer Weise die Identifikationen mit dem Ort. Die Verfasserin entwickelt mit der künstlerischen Umsetzung eine tragfähige Aussage. Das Zitat des Gewächshauses, die gewählten Pfanzenmotive und die technische Ausführung werden positiv beurteilt.
Der historische Scherenschnitt wird in der zeitgenössischen Form des „Cut outs“ hinsichtlich der räumlichen Wirkungen verstärkt und erweitert.
Positiv wird der Schwarz-Weiß-Kontrast zur Farbigkeit des Raumes festgestellt.
Beurteilung durch das Preisgericht:
Die Arbeit greift mit dem Motiv der Kartoffel einen zentralen Themenaspekt des Hauses auf und setzt diesen künstlerisch/ästhetisch in Form von Fotografien und Text um. Der Entwurf arbeitet sowohl mit fotografischen Darstellungen an der Wand, als auch mit Schriftzügen auf der Balustrade und bezieht damit die Architektur des Hauses über die Wandflächen hinaus ein. Die Trennung von bildlicher Darstellung und Textebene wirft beim Betrachter Fragen auf, die zu einer weiteren Beschäftigung mit der Thematik anregen. Damit lenkt die Arbeit den Blick auf die große biologische Vielfalt der Kartoffel, die mit der Zulassung von 200 Sorten bei Weitem nicht vollständig, sondern in erster Linie unter ökonomischen Gesichtspunkten gespiegelt wird. Aus der spezifischen Sicht des Nutzers gewinnt jedoch der informative Gehalt des Entwurfs ein zu hohes Gewicht gegenüber der künstlerisch-konzeptionellen Methode.
"Atrium - wo das Schaf und der Wolf aus dem Pelz kamen"
Beurteilung durch das Preisgericht:
Durch die Verwendung eines minderwertigen Materials werden Seh- und Wertegewohnheiten aufgehoben. Die hochwertige Buche wird von der Spanplatte überlagert und wie in einem Sandbett eingefasst. Die durch Ausfräsen entstandenen abstrakten Formen evozieren eine Landschaft, die mit dem Blick aus der Vogelperspektive an gemähte Flächen, Ackerböden oder Lehmfelder erinnern. Der von der Verfasserin gewählte Bezug zum Atrium des Neubaus als Grundlage für die Arbeit wird als kritisch angesehen, spielt aber für die Gesamtkomposition eine untergeordnete Rolle.
"Krautmap"
Die Arbeit thematisiert am Beispiel von Querschnitten eines Rotkohls und eines Blumenkohls die strukturelle Eigentümlichkeit natürlicher Produkte. Konzeptionell versucht die Arbeit den Kontrast und zugleich die visuelle Ähnlichkeit zwischen der Individualität jedes gewachsenen natürlichen Produkts einerseits und seiner kodierten Bezeichnung bei der Vermarktung andererseits herauszuarbeiten. Die Kreisform der beiden Objekte nimmt die gewölbten Decken- und Fensterformen des Raumes auf. Die gewählte Rasterung des Blumenkohlmotivs ist jedoch konzeptionell nicht nachvollziehbar und wirkt daher eher ästhetisierend.
Bundesrepublik Deutschland
vertreten durch das
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
vertreten durch das
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Referat A 2 - Projektentwicklung, Wettbewerbe, Zuwendungsbau, Landschafts- und Innenarchitektur, Kunst am Bau
Beate Hückelheim-Kaune (Referatsleitung)
Karin Mayer (Projektleitung)
Straße des 17. Juni 112, 10623 Berlin
Der Berliner Dienstsitz des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz befindet sich in zentraler Lage in Berlin Mitte und besteht aus zwei Altbauten und einem Neubau, die einen Gartenhof umschließen.
Der Neubau an der Französischen Straße 1 und der Umbau des Altbaus an der Wilhelmstraße 53 (ehemals Hochschule für Musik „Hanns Eisler“) erfolgte nach einem Entwurf des aus einem offenen Wettbewerb hervorgegangenen Berliner Architekturbüros Anderhalten aus Berlin. Das Gebäude folgt der städtebaulichen Grundstruktur der Friedrichstadt und besetzt das leicht konische Grundstück als gebrochenen orthogonalen Baukörper. Die zweihüftig konzipierte Anlage wird geprägt durch ein lang gestrecktes Atrium, welches glasüberdacht das Tageslicht in die Gebäudestruktur dringen lässt und sämtliche Geschosse miteinander verbindet.
Ziel dieses Kunst-am-Bau-Wettbewerbs war es, künstlerische Vorschläge für das Atrium im 1. OG des Neubaus und für den “Lotteriesaal“ im Altbau zu erhalten, die für das Landwirtschaftsministerium angemessen sind. Es wurde eine künstlerische Intervention gewünscht, die eine identitätsstiftende Wirkung hat. Das Kunstwerk sollte darüber hinaus die spezifische Architektur des Gebäudes und damit auch den Charakter des Raumes in seine künstlerische Konzeption einbeziehen.
Vorrangig zu bearbeitender Kunstbereich war eine Wandfläche an dem Kreuzungspunkt der Flure im 1. Obergeschoss. Darüber hinaus war es konzeptabhängig möglich weitere Bereiche für die künstlerische Bearbeitung im Flur dieses Geschosses zu wählen. Gewünscht waren Wandarbeiten, die die spezifische Architektur des Gebäudes und damit auch den Charakter des Raumes in ihre künstlerische Konzeption einbeziehen.
In der 1903 nach Plänen des Architekten Paul Kieschke erbauten ehemaligen General-Lotterie-Direktion liegt der zum Hof hin orientierte ehemalige „Lotteriesaal“ im 1. OG, der als solcher nur wenige Jahre genutzt wurde.
Als Kunststandort war zunächst eine Wandfläche des Vorbereiches vorgesehen, die auf Wunsch der Teilnehmer um die beiden Stirnwände des Saales erweitert wurde.
Gewünscht war eine Wandarbeit, die die Benutzbarkeit des Zugangsbereiches und des Veranstaltungsraumes nicht einschränkt und den spezifischen Nutzungsanforderungen gerecht wird.
Der Wettbewerb wurde als beschränkter Realisierungswettbewerb ausgelobt. Das Verfahren war anonym. Die Ausschreibung erfolgte in Anlehnung an die Richtlinien für Planungswettbewerbe (RPW 2008). Sie folgte den Empfehlungen des Leitfadens Kunst am Bau.
Im Rahmen eines Auswahlgremiums wurden am 31.01.2013 für jeden der beiden vorgesehenen Standorte acht Künstler und Künstlerinnen zur Teilnahme am Wettbewerb ausgewählt. Insgesamt 15 Arbeiten wurden eingereicht.
Referat A2 – Projektentwicklung, Wettbewerbe, Zuwendungsbau,
Landschafts- und Innenarchitektur, Kunst am Bau
Straße des 17. Juni 112
10623 Berlin
Tel.: +49 30 18401-9202
Fax: +49 30 18401-9209
E-Mail:
architektur@bbr.bund.de