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Ausstellungsarchitektur, bauliche Herrichtung und Ersteinrichtung
Unter der Leitung des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) – Referat IV 3 – entstand im Haus Unter den Linden der Staatsbibliothek zu Berlin zwischen 2019 und 2022 das Stabi Kulturwerk als hauseigener Ausstellungs- und Veranstaltungsbereich. In der Dauerausstellung wird die Sammlungsgeschichte der heutigen Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz erlebbar gemacht. Flächen für Wechselausstellungen sowie Workshops und andere Veranstaltungsformate ergänzen das Angebot.
Die Integration eines Bibliotheksmuseums war bereits 1999 Teil der Aufgabe, als das BBR den Planungsauftrag für die Grundinstandsetzung und Erweiterung des Hauses Unter den Linden erhielt. Aus baulogistischen Gründen war aber schon früh klar, dass die Herrichtung des Ausstellungs- und Veranstaltungsbereiches sich an den Abschluss der Grundinstandsetzung anschließen würde. Im Jahr 2009 führte das BBR einen Planungswettbewerb für das Bibliotheksmuseum durch, in dem sich die Arbeitsgemeinschaft Astrid Bornheim Architektur mit dko Architekten mit ihrem Entwurf durchsetzen konnte.
Unmittelbar im Anschluss an die Schlüsselübergabe für das grundsanierte Haus – im November 2019 – konnten die Arbeiten beginnen. Am 13. Juli 2022 wurde das fertiggestellte Stabi Kulturwerk feierlich eröffnet.
Konzept
Den im Planungswettbewerb 2009 mit dem 1. Preis ausgezeichneten Entwurf für das Stabi Kulturwerk verfassten Astrid Bornheim, Ralf Kunze und Andreas Oevermann. Die Fortschreibung der Ausstellungskonzeption und die Umsetzung übernahm das Team buerozentral.architekten, verantwortlich waren hierbei Uli Lechtleitner und Michel Weber.
Das Konzept folgt im Bereich der Dauerausstellung den Entwicklungsschritten der Staatsbibliothek. In fünf Kapiteln oder Raumsequenzen wird die Geschichte des Hauses erlebbar– von der Gründung der Preußischen Hofbibliothek bis hin zur heutigen Sammlungstätigkeit.
Eine zentrale Achse erschließt den Museumsraum. Sie führt vom Foyer durch die Dauerausstellung über die Schatzkammer in die Rotunde. In der Schatzkammer werden besonders wertvolle Objekte in wandbegleitenden Vitrinen ausgestellt. Die Rotunde bildet den Wendepunkt im Museumsrundgang. Sie ist als Klangraum konzipiert und ganz auf den Hörsinn ausgerichtet. Hier können Original-Tondokumente und Texte zur Staatsbibliothek eingespielt werden, während in der übrigen Ausstellung mit Exponaten, Schriften und Projektionen eine visuelle Dichte inszeniert wird.
Als Bindeglied zwischen Dauer- und Wechselausstellung ist ein hybrider Workshopbereich angeordnet. Er bietet die Möglichkeit, Besucher und Gruppen um einzelne Objekte zu versammeln, Themen zu erläutern und umfassende Recherchen anzubieten.
Rohbau
Während der umfassenden Bauarbeiten im Haus Unter den Linden diente der Bereich, in dem das Bibliotheksmuseum entstehen sollte, als provisorischer Eingangs- und Servicebereich.
Nach Abschluss der Grundinstandsetzung waren daher noch verschiedene bauliche Anpassungen notwendig – darunter der Einbau einer Wendeltreppe in die Schatzkammer im Untergeschoss.
Ausbau und Einrichtung
Das skulpturenartige Erscheinungsbild der Vitrinen in der Dauerausstellung wurde von den Architektinnen und Architekten bewusst zur Unterteilung der fünf Ausstellungskapitel genutzt. Die in Anlehnung an Archivschränke konzipierten Vitrinen mit ihren großen Fugen etwa sollen das Schichten und Archivieren von Wissen reflektieren. Die Ausstellungspräsentation lädt dazu ein, sich intensiv mit den Exponaten zu beschäftigen.
Als wesentliches Gestaltungselement wurde der gesamte Bereich der Dauerausstellung mit einer photochromatischen Wand ausgestattet. Die rund 140 Quadratmeter Wandpaneele sind mit einer speziellen Farbe beschichtet – so können mittels Projektoren ausstellungsbegleitend Bilder und Texte ein- und ausgeblendet werden.
Fertigstellung und Übergabe
2022 wurde das fertiggestellte Stabi Kulturwerk an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz als Bauherrin sowie die Staatsbibliothek zu Berlin zur Nutzung übergeben. Die offizielle Eröffnung fand am 13. Juli 2022 in Anwesenheit von Kulturstaatsministerin Claudia Roth statt.
Auf einer Fläche von rund 650 Quadratmetern bietet die Dauerausstellung Einblicke in die mehr als 360-jährige Geschichte der heutigen Staatsbibliothek. In der über den Ausstellungsbereich erreichbaren Schatzkammer im Untergeschoss werden im Wechsel besonders wertvolle Sammlungsgegenstände der Bibliothek präsentiert, darunter die Gutenberg-Bibel und die h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach.