Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

Bauprojekt Staatsbibliothek zu Berlin – Haus Potsdamer Straße

Sanierung der Natursteinfassade sowie der Betonbrüstungen und -treppen

Die Fotografie zeigt die Fassade der Staatsbibliothek Potsdamer Straße und Anbauten. SFF - Natursteinfassade mit Aluminiumblechverkleidung Die Natursteinfassade der Staatsbibliothek Potsdamer Straße wurde zeitweise mit Aluminiumblech verkleidet.

Projektdaten

  • Nutzer Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
  • Adresse Potsdamer Straße 33, 10785 Berlin, Deutschland
  • Architektur Sting. Architekten GmbH
  • Wettbewerb VOF-Verfahren
  • Projektleitung Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Referat IV 3
  • Gesamtkosten rund 35 Millionen Euro
  • Baubeginn 2018
  • Fertigstellung geplant 2024
  • Brutto-Grundfläche rund 90.000 Quadratmeter
  • Nutzungsfläche rund 78.200 Quadratmeter

Projektbeschreibung

Das Gebäude der Staatsbibliothek zu Berlin am Standort Potsdamer Straße wurde in den Jahren 1967 bis 1978 nach den Plänen von Hans Scharoun und unter maßgeblicher Mitwirkung von Edgar Wisniewski errichtet. Es gehört zu den bedeutenden Kulturbauten am Berliner Kulturforum und wurde 2005 in die Berliner Denkmalliste aufgenommen.

Im Jahre 2008 wurde in umfangreichen Untersuchungen festgestellt, dass die Natursteinfassade stark beschädigt und teilweise nicht mehr standsicher ist. Die besonders stark geschädigten Bereiche – etwa zwei Drittel der Fassadenfläche – wurden daraufhin im Rahmen der Baumaßnahme zur Erneuerung der Bauwerksabdichtung mit einer vollflächigen Aluminiumbekleidung für einen Zeitraum von maximal zehn Jahren gesichert.

Im Dezember 2015 erhielt das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) den Planungsauftrag für die Sanierung der Natursteinfassade einschließlich der Fenster- und Türanlagen und der Betonbrüstungen. Es handelt sich um eine vorgezogene Maßnahme der ohnehin notwendigen Grundinstandsetzung des gesamten Gebäudes, um weiteren Schädigungen der denkmalgeschützten Originalsubstanz vorzubeugen.

Die Entwurfsplanung wurde von 2016 bis 2017 vom Architekturbüro Sting ELW, Berlin, erarbeitet. Auf dieser Grundlage wurden im Oktober 2017 Baumaßnahmen in einem Umfang von 28.198.000 Euro (Preisstand: 10/2017, ohne Risikokosten und Baupreissteigerung) im Haushalt veranschlagt. Aufgrund von Schnittstellenverschiebungen zur Grundinstandsetzung und seit 2017 eingetretenen Baupreissteigerungen wurde im Juni 2022 ein erster Nachtrag in Höhe von 6.785.000 Euro (Preisstand 05/2022) genehmigt und Risikokosten für weitere Baupreissteigerungen und mögliche Bauzeitverlängerungen in Höhe von 1.387.500 Euro zur Kenntnis genommen.

Die Baumaßnahme wird bei laufendem Bibliotheksbetrieb in vier Teilabschnitten durchgeführt und abschnittsweise bis 2024 an den Nutzer übergeben. Das erfordert zeitlich begrenzte Provisorien für die Beschäftigten. In den Bereichen, die für die Öffentlichkeit zugänglich sind, werden Staubschutzwände gestellt. Das Einbringen der Fassadenverankerungen kann nicht geräuschlos erfolgen. Um die Beeinträchtigungen des Bibliotheksbetriebes zu minimieren, wurden deshalb mit der Staatsbibliothek für diese Arbeiten begrenzte Zeitfenster abgestimmt.

Die einzelnen Arbeitsschritte der Baumaßnahme umfassen die exakte Kartierung der zu sanierenden beziehungsweise auszutauschenden Natursteinplatten, den Rückbau der Fassadenplatten bis auf den Rohbau, einschließlich Wärmedämmung und Verankerungen, und die anschließende Montage von rund 7.000 Quadratmetern wiederverwendeter beziehungsweise neuer Natursteinplatten, Verankerung und Dämmung. Parallel zur Sanierung der Natursteinfassade werden in den einzelnen Abschnitten die Außenfenster und -türen ausgetauscht sowie die damit verbundenen Sicherheits- und brandschutzrelevanten Einbauteile angepasst oder erneuert.

Baubeginn des ersten Teilabschnittes an der Potsdamer Straße war der 5. Februar 2018. Im Rahmen dieses Abschnittes wurden eine Vielzahl von Bemusterungen, unter anderem zur Bestimmung der Wiederverwendbarkeit alter Fassadenplatten, durchgeführt und die genaue Vorgehensweise vor der Ausführung mit dem Landesamt für Denkmalpflege Berlin abgestimmt.

Außerdem wurde die Maßnahme mit der unteren Naturschutzbehörde abgesprochen, da im Bereich der zu erneuernden Natursteinfassade zahlreiche Vögel nisteten. Dies betrifft insbesondere den Bereich der Jalousiekästen. Um den Schutz der Tiere zu gewährleisten, wurden Fassadengerüste mit Abspannungen installiert. Diese verhindern an den genannten Stellen das Nisten und Brüten der Vögel. Als Ausgleich wurden in den umliegenden Bäumen rund 70 Nistkästen aufgehängt.

Die Teilabschnitte 1 und 2 wurden jeweils termingerecht 2019 und 2020 fertiggestellt, die Sanierungsarbeiten in den Abschnitten 3 und 4 laufen noch bis Mitte 2024.

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