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heneghan peng architects, Berlin/Dublin mit adb Ewerien und Obermann und SHS Architekten Stelzner Herbert Sütterle PartG mbB, Berlin
Die Weiterentwicklung der Staatsbibliothek als Ort des Lernens und als ein Ort der sozialen Interaktion im Scharounschen Sinne gelingt dem Verfasser mit zurückhaltenden Mitteln.
Ohne zu sehr in den Bestand einzugreifen, führen wenige grundsätzliche Entscheidungen zu einer selbstverständlichen Bespielung der Eingangsebene und Durchwegung vom Marlene-Dietrich-Platz zum Kulturforum.
Zum einen ist die Verlegung der Zugangskontrolle von der Eingangsebene auf die Zwischenebene hilfreich, die Struktur und die Offenheit des Erdgeschosses wieder zu gewährleisten, zum anderen wird die ehemalige Bürofläche entlang des Musical-Theaters auf eine elegante Weise in das vorhandene Konstruktionsraster eingefügt. Besonders die lockere Bespielung des Arbeitsbereiches entlang der Fensterebene hat die Jury überzeugt.
Die Ausbildung des neuen Zugangs an der Ostseite wirkt durch die Tieferlegung auf das Niveau des Außenbereichs schlüssig, lässt allerdings in seiner Detailausbildung zu wünschen übrig – ein Hubpodest als Lösung einer barrierefreien Erschließung erscheint überaus pragmatisch und der Situation nicht angemessen.
Die rückwärtige Spange mit Besprechungs- und Arbeitsräumen im Bereich des ehemaligen Katalogbereichs, im Umfeld der Innentreppe könnte etwas freier gespielt werden. Eine offene kommunikative Zwischenzone würde die rigide Struktur etwas auflockern.
Im Bereich des Zugangs von der Potsdamer Straße wird die Lage und Ausrichtung des Cafés zum Lesegarten als richtig empfunden, allerdings ist im weiteren Umfeld des Foyers eine Schließfachlandschaft eher ungeeignet, dafür muss ein anderer Platz gesucht werden und so könnte die Fläche eher z. B. als co-working-space genutzt werden.
Die Organisation in der Wandelhalle im 1. Obergeschoss mag von der räumlichen Konzeption sinnfällig erscheinen, einzig die Art der Ausbildung der bodennahen Vitrine überzeugt nicht. So sehr die niedrige Höhe der Abgrenzung geschätzt wird, so sehr wird an der Bespielung gezweifelt.
Der Entwurf verfolgt einen Substanz bewahrenden Ansatz, der sich einerseits durch Hinzufügungen, anderseits durch Rückführungen auf bauzeitliche Strukturen kennzeichnet. Raumgefüge und -bezüge werden dadurch gestärkt. Der östliche Eingang wird in einem denkmalverträglichen Maß verändert. Kritisch ist die räumliche Teilung des Ostfoyers im ersten Obergeschoss. Hier ist eine Überarbeitung der Zugangskontrolle notwendig.