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Juli 2016
Im April 2016 haben die Bauarbeiten für die Grundinstandsetzung der Neuen Nationalgalerie offiziell begonnen. Die ersten Gewerke sind derzeit in den Innenbereichen der Neuen Nationalgalerie mit der Sicherung der Bauteile befasst.
Die restauratorische Sicherung von Originalbauteilen ist erfolgreich angelaufen. Hierbei werden die Originalbauteile nach der Demontage mit einem 16-stelligen Code gekennzeichnet, transportsicher verpackt und anschließend in ein Außenlager transportiert. Alle Demontagen werden durch Spezialfirmen mit restauratorischer Begleitung vorgenommen. Zu den erhaltenswerten Bauteilen gehören unter anderem die Aluminiumdeckengitter aus der Ausstellungshalle, zahlreiche Stahl- und Holztüren, Holzeinbauten und Holzeinbauschränke, die Modulplatten der Abhangdecken sowie technische Einbauten wie Schalter und Leuchten. Dabei ist es von besonderer Bedeutung, dass alle Einbauzustände genauestens dokumentiert werden. Nur so kann die Montage nach der Restaurierung reibungslos vonstatten gehen. In dem Gebäude, das in den1960er-Jahren errichtet wurde, sind erwartungsgemäß verschiedene Schadstoffe vorhanden. Diese werden im Rahmen der Sanierung beseitigt. Bereits bei der Demontage der Moduldecke ist aufgrund der Belastung mit polychlorierten Biphenylen (PCB) eine entsprechende Schutzausrüstung zu tragen. Im Außenbereich schreitet derzeit die Einrichtung der Baustelle voran: Der Bauzaun wird Ende des Monats aufgestellt.
Demontage der Stahltüren in den Depotbereichen
Stahltüren stehen zum Abtransport zur Einlagerung in einem Außenlager bereit
Demontagen der erhaltenswerten Leuchten in der Lobby des Verwaltungsbereiches
Belegexemplare der technischen Ausstattung vorgesehen für eine dauerhafte Einlagerung
Demontage der Ausstellungswände im Untergeschoss unter Schutzausrüstung aufgrund noch vorhandener Schadstoffe
Demontage der Wandpaneele an den Ausstellungswänden
Die Holzpaneele an den Garderoben der Ausstellungshalle werden demontiert, codiert, inventarisiert und für die Einlagerung vorbereitet
Abluftgitter aus der Ausstellungshalle mit der 16-stelligen Codierung
Die Karusselltüren werden demontiert
Demontage der Deckenplatten mit Bestandsleuchten im Großen Raum
Nachdem Ende 2015 die Beräumung der Kunstdepots und der Büros erfolgreich abgeschlossen war, hatte das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) bereits von Januar bis März 2016 parallel zur Ausführungsplanung weitere Bemusterungen und Tests koordiniert und gemeinsam mit der Leitung der Nationalgalerie und den Staatlichen Museen zu Berlin durchgeführt. Für die Planung war das Büro David Chipperfield Architects federführend verantwortlich. Dirk Lohan, Enkel Mies van der Rohes und Projektleiter beim Bau der Neuen Nationalgalerie, der Architekturexperte Prof. Dr. Fritz Neumeyer sowie das Landesdenkmalamt begleiteten die Diskussionen bis zur Entscheidung.
Unter anderem wurde im Untergeschoss ein Deckenmuster erstellt, um ein neues flexibles Deckensystem für die Ausstellungsdecke zu testen. Die originale Decke kann aus Brandschutzgründen nur teilweise erhalten werden. Außerdem wurden an der Ausstellungsdecke die Art der flexiblen Beleuchtung und deren Lichtfarbe bemustert. Im Außenbereich wurde die notwendige Baustelleneinrichtungsfläche vorbereitet.
Deckenmuster im Aufbau
Ein Einleitbauwerk, das künftig das Regenwasser der Neuen Nationalgalerie in den Landwehrkanal führen wird, wurde schon im März 2016 termingerecht fertiggestellt. Das vielbefahrene Reichpietschufer wurde hierzu im sogenannten Vortriebverfahren unterquert. Bei diesem technisch aufwändigen Verfahren wird wie im konventionellen Tunnelbau ein Bohrkopf durch das Erdreich getrieben – mit einem großen Vorteil: Eine Unterbrechung des Straßenverkehrs ist währenddessen nicht notwendig. Damit die denkmalgeschützte Ufermauer erhalten werden konnte, liegt das Einleitbauwerk hinter dem Mauerwerk der Uferbefestigung bzw. unterhalb der Wasseroberfläche und ist somit von außen nicht einzusehen.
Wasserseitige Arbeiten an der Uferwand des Landwehrkanals bei der Errichtung des Einleitbauwerks