Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

Bauprojekt Deutsches Historisches Museum – Das Zeughaus

Sanierung

Die Fotografie zeigt ein zweistöckiges klassizistisches Gebäude mit Architrav im 1. Obergeschoss. Zeughaus Die Fassaden des Zeughauses, dem ältesten Gebäude an der Straße Unter den Linden, werden seit 2018 saniert.

Projektdaten

  • Nutzer Deutsches Historisches Museum (DHM)
  • Adresse Unter den Linden 2, 10117 Berlin, Deutschland
  • Architektur Sting Architekten ELW Gesellschaft für Architekten mbH & Co. KG
  • Wettbewerb beschränkter GRW-Wettbewerb
  • Projektleitung Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Referat IV 1
  • Gesamtkosten siehe Funktionserhalt Deutsches Historisches Museum
  • Baubeginn 2018
  • Fertigstellung offen, da Bedarf in Klärung
  • Brutto-Grundfläche rund 17.000 Quadratmeter
  • Nutzungsfläche rund 11.000 Quadratmeter

Projektbeschreibung

Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung – Referat IV 1 – leitet für das Deutsche Historische Museum die seit 2018 erfolgenden Sanierungsmaßnahmen am Zeughaus in Berlin-Mitte. Das 300 Jahre alte Zeughaus ist der bedeutendste erhaltene Barockbau in Berlin und das älteste Gebäude an der Straße Unter den Linden. Vier Architekten waren für seine Entstehung von 1695 bis zur endgültigen Nutzung 1729 verantwortlich: Johann Arnold Nering, Martin Grünberg, Andreas Schlüter und Jean de Bodt. Bekannt ist das Zeughaus unter anderem aufgrund der hohen Qualität seiner bildhauerischen Arbeiten. Am bekanntesten sind die als Masken gestalteten 22 Schlusssteine, die Andreas Schlüter für den Innenhof schuf. Das Zeughaus wurde von Brenne Architekten zwischen 1994 und 2004 restauriert und umgebaut. Das Zeughaus wurde dabei weitestgehend in den ursprünglichen baulichen Charakter zurückgeführt.

Seit 2018 werden die Fassaden am Zeughaus saniert. Ein Großteil der Arbeiten ist bereits abgeschlossen. Im Zuge der vorbereitenden Arbeiten wurde festgestellt, dass die Kaltwasserleitungen der Klimaanlage erheblich korrodiert sind und komplett erneuert werden müssen. Hierfür ist es erforderlich, die zwei im Fußboden verlaufenden Ringleitungen, die Steigleitungen in den Wänden und die Anschlüsse an die Klimageräte freizulegen und auszutauschen. Diese Arbeiten lassen sich aufgrund der dabei entstehenden Schmutz- und Lärmbelastung nicht im laufenden Museumsbetrieb durchführen. Deshalb beschloss das Kuratorium des Deutschen Historischen Museums, das Zeughaus ab Ende Juni 2021 bis zum Ende der Arbeiten zu schließen.

Zeughausplan Hauptfassade

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Zeughausplan Hauptfassade Der früheste bekannte Zeughausplan von Johann Arnold Nering, 1695. Hauptfassade

Projektdetails

Die Sanierung des Zeughauses umfasst sowohl die Innenräume als auch die Fassaden. Unter anderem werden folgende Maßnahmen ausgeführt.

Fassaden

Für die denkmalgeschützten Innen- und Außenfassaden des Zeughauses besteht ein Sanierungsbedarf im Bereich der Putz- und Natursteinflächen sowie der Bauplastiken. Der restauratorische Ansatz stellt den Erhalt der Bausubstanz in den Vordergrund. Es werden vorrangig Bauteile und Oberflächen gesichert und ein einheitlichen Fassadenbild wiederhergestellt. Die Planung und Ausführung findet in Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt statt. Die Restaurationsmaßnahmen werden zusätzlich vom Planungsbüro ProDenkmal betreut.

Klimatisierung der Ausstellungsbereiche

Die Erneuerung der vorhandenen Klimatisierung der Ausstellungsbereiche sowie die technische Instandsetzung sind maßgebliche Teile der Bauaufgabe. Die Klimatisierung erfolgt über Nischenklimageräte, die in Einbaukästen in den Fensternischen positioniert sind. Diese Geräte müssen durch neue, optimierte Geräte ersetzt und die Einbaukästen umgebaut werden.

Im Zuge der Planungen wurden zudem erhebliche Schäden an den Klimakaltwasserleitungen festgestellt. Die Ringleitungen der Klimakaltwasserversorgung lassen sich ausschließlich im Zuge einer Komplettschließung des Zeughauses beheben. Ein Konzept zur Durchführung dessen wird derzeit erarbeitet und mit dem DHM, BKM und der BImA abgestimmt.

Fensterüberwachung

Aufgrund der großformatigen Holzfensterkonstruktionen wird die Einbruchsmeldetechnik von Glasbruchsensoren und Magnetkontakten auf Laserscan-Technik umgestellt. In diesem Zuge werden auch die Fenster überholt und die RWA-Antriebe ertüchtigt oder erneuert.

Neben diesen Baumaßnahmen werden u. a. die Klimatisierung und Belüftung der Zeughaushofüberdachung und die Erneuerung der Foyer Beleuchtung mit LED-Technik umgesetzt.

Entwurf von Werner Harting für ein »Kulturhistorisches Museum« im Zeughaus, Teilgrundriss und Schaubild des Erd- (oben) und Obergeschosses (unten) mit der veränderten Freitreppe in der Südwestecke, Juni/Juli 1950.

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Die Zeichnung zeigt einen Grundriss und ein architektonisches Schaubild. Der Entwurf von Werner Harting für ein „Kulturhistorisches Museum“ im Zeughaus zeigt einen Teilgrundriss und ein Schaubild des Erd- und Obergeschosses.

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