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Grundsanierung des Institutsgebäudes
Das Gebäude des Deutschen Archäologischen Instituts wird von Grund auf instandgesetzt.
Unter der Leitung des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) wird das Stammgebäude der Abteilung Rom des Deutschen Archäologischen Institutes (DAI) von Grund auf instandgesetzt. Das 1964 errichtete Haus in der Via Sardegna im Herzen der Stadt wird auch in Hinblick auf Brandschutz und Erdbebensicherheit saniert. Maßnahmenträger ist das Auswärtige Amt.
Das Deutsche Archäologische Institut in Rom ist an der Via Sardegna gelegen.
Die heutige Abteilung Rom des DAI geht auf die Gründung des „Istituto di corrispondenza archeologica“ im Jahre 1829 zurück. Damit ist ihre Geschichte eng mit jener des gesamten Institutes verknüpft, das ursprünglich als europäische Forschungseinrichtung ins Leben gerufen worden war und sich erst allmählich zu einem staatlichen deutschen Institut entwickelte. Heute ist das DAI eine Bundesanstalt mit Hauptsitz in Berlin und zahlreichen weiteren Standorten im In- und Ausland. Die Abteilung Rom ist die älteste der sieben Abteilungen. Bis heute besteht ihr Arbeitsschwerpunkt in der Erforschung des kulturellen Erbes Europas mit besonderem Fokus auf Italien und die angrenzende Kulturräume. Für die Dauer der Bauarbeiten, die voraussichtlich Ende 2022 abgeschlossen sein werden, sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Fotothek, Bibliothek und die Archive des Institutes in einer Zwischenunterkunft in der Via Sicilia nahebei untergebracht.
Längsschnitt des Institutsgebäudes mit den zukünftigen Nutzungsbereichen
Die Grundinstandsetzung des Institutsgebäudes begann am 2. März 2020 und wird von einem Generalunternehmer durchgeführt. Das Projekt umfasst nicht nur die Sanierung der eigentlichen Institutsräume, sondern unter anderem auch den Bau neuer Arbeitsräume und eines Aufenthaltsbereiches auf dem Dach. Neben verschiedenen Büros und Nebenräumen für die Verwaltung sind auch eine Wohnung für den Hausmeister und sechs Unterkünfte für Kollegiaten geplant. Es handelt sich damit insgesamt um ein sehr heterogenes Projekt mit hohen und sehr unterschiedlichen Anforderungen.
Vor Beginn des eigentlichen Bauprojektes fand eine umfassende Schadstoffsanierung statt. Im Anschluss daran begann der zweite Abschnitt der Arbeiten. Dieser umfasste in erster Linie den Rückbau nichttragender Bauteile und Dekorationselemente. Dabei war besondere Sorgfalt geboten, da das DAI größten Wert auf den Erhalt des Hauses in seiner ursprünglichen Anmutung legt. Die Originalteile, insbesondere die Wand- und Bodenbeläge aus Marmor, sollen nach Möglichkeit wiederverwendet werden. Der Ausbau der Dekorationselemente war notwendig, weil Tragwerk und Erdbebensicherheit nur nach Entfernung der nichttragenden Teile sicher beurteilt und ertüchtigt werden können.
Am Deutschen Archäologischen Institut in Rom wurde die Tragstruktur von Grund auf ertüchtigt.
Ab März 2020 erfolgte die eigentliche Sanierung der Gebäudesubstanz, wobei der Fokus nicht zuletzt auf der Erdbebensicherheit und dem Brandschutz liegt. Durch aufwändige Ertüchtigung der Tragstruktur wird das statische System an die heutigen Erfordernisse angepasst. Des Weiteren müssen ein großer Teil der Fassaden und Gebäudetrennwände abgerissen und ersetzt werden. Nach der Rohbausanierung kann der erneute Innenausbau stattfinden.
Der Einbau eines Löschwassertanks erforderte den Aushub einer Grube im Außenbereich des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom.
Zu den behördlichen Auflagen für die Brandschutzsanierung gehört auch der Einbau eines Löschwassertanks. Hierfür wird im Außenbereich des Institutes ein komplett neues unterirdisches Gebäude mit dem Wassertank sowie einem Raum für die notwendige Technik gebaut.
In Rom gelten besondere Regelungen der Bodendenkmalpflege. Da der Neubau nicht im Bereich der einstmals für das Institut erstellten Baugrube liegt, muss nun jeder Quadratmeter Boden, der für Löschwassertank und Technikraum ausgeschachtet wird, sorgfältig begutachtet und dokumentiert werden.
Mit Abschluss der Rohbauarbeiten begann im Sommer 2020 der Innenausbau. Besonderer Wert wird dabei auf den Wiedereinbau der ursprünglichen Elemente und Materialien wie Wand- und Bodenbeläge gelegt. Insbesondere in der „Platneriana“, der im Jahr 1879 vom sächsischen Freiherrn Ferdinand von Platner gestifteten Bibliothek, werden die Einbauten aus schwarzem Marmor aufgearbeitet und wieder eingebaut.
Es wird auch spezielle Einbauten zur Präsentation der historischen Artefakte des DAI geben, die in diesem Fall als Kunst am Bau gelten.
Das Zentrum des Gebäudes bilden Bibliothek und Fotothek des Institutes, die im Zuge der Grundinstandsetzung durch große Archive in den beiden Untergeschossen ergänzt werden.
Auf dem Dach des Gebäudes befinden sich eine Technikzentrale, sechs Zimmer für Kollegiatinnen und Kollegiaten, die vorübergehend am DAI arbeiten, und eine Außenterrasse, die bei Veranstaltungen als attraktiver Aufenthaltsort genutzt werden soll. Die Außenanlagen sind im Verhältnis zum Baukörper sehr klein. Es handelt sich um einen Garten von etwa einhundert Quadratmetern, dem jedoch in der dichten Umgebungsbebauung ein hoher Aufenthaltswert zukommt. Gestaltet wird er mit ausgebauten Baumaterialien, die im Gebäude nicht mehr eingesetzt werden können.