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Neubau
Gartenseitiger Portikus der Residenz der Deutschen Botschaft Washington
Die Bundesbaudirektion, Vorgänger des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR), betreute von 1992 bis 1994 den Bau des Residenzgebäudes für die Deutsche Botschaft in Washington nach Plänen des Architekten Oswald Mathias Ungers.
Die von dem Kölner Architekten Oswald Mathias Ungers Ende der 1980er-Jahre geplante Residenz in Washington markiert einen deutlichen Wendepunkt in der Selbstdarstellung der Bundesrepublik. Mit dem Anspruch, ein Gesamtkunstwerk zu schaffen, konzipierte Ungers ein Residenzgebäude, bei dessen Planung er das Quadrat als durchgehendes Modul einsetzte. So entstand von 1992 bis 1994 ein rationalistisch durchdachter zweigeschossiger Bau, der von einem Hügel herab die Umgebung beherrscht. Die Verkleidung aus örtlich vorkommendem weißen Stein hebt die betont würdevolle Erscheinung des Bauwerks zusätzlich.
Empfangshalle mit Holzschnitten von Markus Lüpertz. Foto 1994
Als auffälligstes Element des Baukörpers zeigt sich die Eingangsfront an der Schauseite. An ihr sind verschiedene Architekturtraditionen wie die klassische Säulenreihe, der antike Portikus oder einfach abstraktes Gebälk zu assoziieren. Aber auch ortsbezogene Verbindungen zu den antikisierenden Washingtoner Prachtbauten des 19. Jahrhunderts sind möglich.
Die gesamte Architektur der Residenz steht für einen gelungenen, selbstbewussten Umgang mit Architekturgeschichte, ohne der Gefahr zu erliegen, in schlichte historische Reminiszenzen zu verfallen.
Das Residenzgebäude ist in zwei Ebenen gegliedert. Im Erdgeschoss befindet sich ein großzügiger Empfangssaal, der sich als eigener Baukörper mit Satteldach aus dem Gesamtkomplex heraushebt. Angeschlossen sind das Damen- und Herrenzimmer sowie der Speisesaal.
Haupteingang von Nordwest. Foto 1994
Im Obergeschoss befinden sich die privaten Wohn- und Schlafräume des Botschafters. Ungers Gesamtkonzept schloss die komplette Innenausstattung bis zu den ebenfalls von dem Quadratmodul bestimmten Sesseln mit ein. Selbst die Auswahl des Tafelsilbers, des Geschirrs und der Tischwäsche wurde davon berührt.