Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

Bauprojekt Deutsche Botschaft Tallinn – Kanzlei

Neubau

Das Bild zeigt die Südfassade der Deutschen Botschaft in Tallinn, Estland um 1998. Deutschen Botschaft Tallinn Die Südfassade der Botschaft nach der Fertigstellung im Jahr 1998

Projektdaten

  • Nutzer Deutsche Botschaft Tallinn
  • Adresse Toom-Kuninga 11, 15048 Tallinn, Estland
  • Architektur Kersten und Martinoff, Braunschweig
  • Wettbewerb Eingeschränkter Wettbewerb aus sechs vorausgewählten Teilnehmern
  • Projektleitung Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Referat III A1
  • Gesamtkosten 5,3 Millionen Deutsche Mark
  • Baubeginn 1997
  • Fertigstellung 1998
  • Nutzungsfläche rund 625 Quadratmeter

Projektbeschreibung

Die Auflösung der UdSSR ließ insgesamt fünfzehn neue selbständige Staaten entstehen, mit denen die Bundesrepublik Deutschland diplomatische Beziehungen aufnahm. In diesem Zusammenhang wurde für die Hauptstadt des nun unabhängigen Estland die Errichtung eines diplomatischen Verwaltungsgebäudes notwendig. Hierfür konnte in Tallinn auf die Liegenschaft der alten deutschen Gesandtschaft zurückgegriffen werden. Das Grundstück erwies sich als unbebaut – von der früheren Gesandtschaft waren nur noch Fundamentreste erhalten. 1997 bekam das Braunschweiger Architekturbüro Kersten + Martinoff den Planungsauftrag für die zu bauende Kanzlei. Nach einer kurzen Bauzeit von nur elf Monaten konnte der Bau 1999 offiziell seiner Bestimmung übergeben werden.

Das dreigeschossige Gebäude ist als ein schlichter Kubus in eine parkähnliche Umgebung eingefügt. Seine äußere Erscheinung wird durch eine kleinteilige Holzfassade bestimmt, die allerdings durch die ansonsten strenge Gliederung des Gebäudes weit davon entfernt ist, an ein Holzhaus zu erinnern. Die vier freistehenden Seiten sind durch schmale geschossübergreifende Fensterachsen geteilt. Um die Geschossunterteilung anzudeuten, umspannen feine gesimsartige Bänder das Gebäude horizontal. Im Kontrast zur „weichen“ Holzfassade steht das auskragende Dach aus matt durchscheinendem Glas. Es steht mit dem eigentlichen Sheddach in keiner funktionellen Verbindung, erfüllt aber die Aufgabe, die vier Fassadenseiten vor Schnee und Regen zu schützen. Außerdem mildert diese „Bekrönung“ die Strenge des Gebäudes. An der Hauptseite der Kanzlei öffnet sich das großzügig verglaste Atrium zur zentralen Auffahrt hin. Auch im Inneren entschärft der Holzfußboden die Prägnanz der Treppen und Galerien aus Stahl und Glas. In Estland gibt es nur wenige sonnige Monate. Deshalb ist es um so wichtiger, möglichst viel Licht in das Gebäude zu leiten. Neben den „warmen“ Holzmaterialien sollen die meist verwendeten sehr hellen Farbtöne dem Haus auch in den dunklen Monaten eine freundliche Atmosphäre vermitteln.

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