Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

Bauprojekt Deutsche Botschaft Buenos Aires – Kanzlei und Residenz

Neubau

Das Bild zeigt die Gesamtansicht auf die Anlage der Deutschen Botschaft in Buenos Aires, Argentinien aus der Vogelperspektive. Deutsche Botschaft in Buenos Aires, Argentinien Ansicht der Botschaftsanlage von Nord. Links Kanzlei, rechts Residenz. Foto 1985

Projektdaten

  • Nutzer Deutsche Botschaft Buenos Aires
  • Adresse Calle Villanueva 1055, C1426BMC Buenos Aires, Argentinien
  • Architekt Dieter Oesterlen
  • Wettbewerb 1975, engerer Wettbewerb zur Erlangung von Bauentwurfsvorschlägen. Teilnehmer: Dieter Oesterlen, Hannover; Pantenius, Münster; Bernardo Hoppe, Buenos Aires
  • Projektleitung Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Referat III A 2
  • Gesamtkosten rund 21,6 Millionen Deutsche Mark
  • Baubeginn 1980
  • Fertigstellung 1983
  • Nutzungsfläche rund 2900 Quadratmeter

Projektbeschreibung

Als Oesterlen Mitte der 1970er-Jahre mit den Entwürfen für eine Kanzlei und Residenz in Buenos Aires begann, sah er sich durch den reichen alten Baumbestand des Baugrundstückes veranlasst, um die Bäume herum zu planen. Es entstand ein von 45-Grad-Winkeln geprägter ausladender Baukörper, der aus der gewachsenen Blockrandbebauung der städtischen Umgebung ausbricht. Oesterlen begriff diesen Grundriss als Chance, „interessante, bewegte Außenräume“ zu bilden. Die Figur des Komplexes erklärt sich also nicht, wie bei Scharouns Botschaft in Brasilia, aus dem Ablauf der inneren Räume heraus, sondern erfährt seine Begründung durch die äußeren Gegebenheiten.

Das Botschaftsanwesen besteht aus drei miteinander verbundenen Baukörpern. Ein zweimal durch 45-Grad-Winkel gebrochener, dreigeschossiger Flügel nimmt die Verwaltung auf. Die Wohnung des Botschafters befindet sich in einem zweigeschossigen einmal durch einen 45-Grad-Winkel gebrochenen Flügel, der sich zur entgegengesetzten Himmelsrichtung öffnet. Ein kleinerer kubusartiger Baukörper dient als Mehrzweckgebäude und verbindet Kanzlei und Residenz miteinander. Der vorherrschende Eindruck der in rechten- und schiefen Winkeln geknickten langen Geschossbänder erfährt noch dadurch eine Verstärkung, dass die Stockwerke stark zurückspringen. Dies bietet zwar die Möglichkeit, großzügige Terrassen zu bilden, lässt aber die oberen Geschosse wie unmotiviert aufeinander geschichtet wirken. Das in weiten Teilen galerieartig oder völlig geöffnete Sockelgeschoss mildert den Eindruck der starren Fassaden nicht. Die Grundrissfigur ermöglicht die Schaffung von vier Höfen. So kann der zur sonnigen Nordseite hinausgehende Platz als Garten der Residenz genutzt werden. Als 1983 die Botschaft ihrer Bestimmung übergeben wurde, bezogen die Diplomaten einen Bau, dessen gesamte architektonische Haltung weit in das vorangegangene Jahrzehnt zurück verweist.

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