Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

Meldung 07.02.2018 Staatsbibliothek hat wieder Treppenhalle in ursprünglichen Maßen

Die Rekonstruktion der im Zweiten Weltkrieg zerstörten zentralen Erschließungsachse der Staatsbibliothek Unter den Linden steht mit der baulichen Fertigstellung von Haupttreppenhalle und Vestibül kurz vor dem Abschluss. Im Anschluss wird unter anderem die technische Infrastruktur für den Publikumsverkehr, zum Beispiel Tresen, Garderoben und Sicherheitstechnik, eingebaut.

Zentraler Bestandteil des letzten Bauabschnittes der Generalsanierung der Staatsbibliothek Unter den Linden ist die räumliche Wiederherstellung der für das Gebäude charakteristischen Erschließungsachse: die offene Eingangshalle Unter den Linden, der Brunnenhof mit seinem berühmten Weinbewuchs und die zentrale Treppenhalle in ihrer ursprünglichen Kubatur. Die Flachdecke sowie zwei Magazingeschosse aus den 1950er-Jahren über der Freitreppe wurden zurückgebaut und durch ein in seinen Ausmaßen dem historischen Original entsprechendes Tonnengewölbe ersetzt.

Das Vestibül oberhalb der Freitreppe, einst und künftig Entrée des zentralen Lesesaals und Zugang zu den Lesesälen der Fachabteilungen, erhielt eine weitgehend am Original orientierte Gestaltung. Das Oberlicht in der Kuppel ist mit einem dreifachen Ring aus Majoliken eingefasst, die Kaiser Wilhelm II. persönlich in Königsberger Werkstätten ausgewählt hat. Die punktuelle Verwendung von Majoliken war zur Erbauungszeit ein bedeutendes Gestaltungselement für besondere Bauteile.

Die Oberflächen des Majolikarings waren relativ gut erhalten, die darunterliegende Tragkonstruktion erwies sich jedoch als stark geschädigt. Die denkmalgerechte Rekonstruktion erfolgte in traditioneller Handwerkstechnik: Der äußere Ring wurde in situ restauriert, die anderen Elemente in Restaurierungswerkstätten. Die Wiederherstellung des Majolikarings markiert gleichzeitig den Abschluss des Einbaus der Kuppel über dem Vestibül.

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