Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

Meldung 12.10.2017 Erweiterungsbau für die Physikalisch-Technische Bundesanstalt nimmt Gestalt an

Richtfest in der „Wissensstadt“ in Berlin-Adlershof

Berlin. Am 10. Oktober 2017 wurde in Berlin-Adlershof über dem Erweiterungsbau des Willy-Wien-Laboratoriums der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) der Richtkranz aufgezogen. Der Bau des Labor- und Bürogebäudes mit direkter Anbindung an den benachbarten Elektronenspeicherring im Hauptgebäude wird vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) umgesetzt.

Das nach Plänen des Münchener Büros Henn Architekten errichtete Willy-Wien-Laboratorium der PTB in Berlin-Adlershof wird derzeit um einen Anbau ergänzt, der mit einer Bruttogrundfläche von rund 1.400 Quadratmetern neben Büroflächen auch weitere Funktions- und Laborräume sowie einen Seminarbereich beinhalten wird. Für den Entwurf zeichnet das Dresdner Büro msp-Architekten verantwortlich.

Dieser nimmt die zurückhaltende Gestaltung des Bestandsgebäudes auf und fügt sich in seiner Dimensionierung harmonisch in die Liegenschaft ein. Im Rahmen der Bauausführung werden auch die Außenanlagen sowie Zufahrten und Verkehrsflächen für Anlieferungen umgestaltet.

Der Neubau wird den hohen Anforderungen an Gebäudetechnik, Energie, Umwelt und Nachhaltigkeit gerecht werden. Die bauliche Fertigstellung ist für 2019 geplant.

2007 wurde mit der Fertigstellung eines Laboratoriums, benannt nach dem 1911 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichneten Willy Wien, für die PTB eine moderne Forschungseinrichtung geschaffen. Kernstück des Gebäudes ist die „Metrology Light Source“, ein Niederenergie-Elektronenspeicherring, der vom Helmholtz-Zentrum Berlin für die PTB betrieben wird und genau definierte Synchrotronstrahlung vom Infrarot- bis in den extremen UV-Bereich zur Verfügung stellt. Diese wird einerseits genutzt für Strahlungsmesstechnik wie die Charakterisierung von Weltraumteleskopen oder von Optiken, die für die Halbleiterindustrie entwickelt werden, andererseits für die Nanometrologie und quantitative Materialforschung. Der Speicherring ist durch eine Hülle aus Spezialbeton vom eigentlichen Gebäude abgetrennt, einer großen Experimentierhalle mit angegliederten Büro- und Labortrakten. Mit dem Erweiterungsbau erhält die PTB Möglichkeiten, ihre Führungsposition auf dem Gebiet der Strahlungsmesstechnik mit Synchrotronstrahlung weiter auszubauen.

Die Baumaßnahmen auf den Liegenschaften der PTB werden durch das BBR betreut. In Berlin-Charlottenburg haben jüngst die Bauarbeiten für ein Tieftemperaturlabor begonnen, den so genannten Walther-Meißner-Bau, für den im Juli 2017 der erste Spatenstich erfolgte.

Weitere Informationen zum Erweiterungsbau für das Willy-Wien-Laboratorium der PTB

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