Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

Bauprojekt Deutsch-Italienisches Zentrum für den Europäischen Dialog – Villa Vigoni

Instandsetzung und Modernisierung

Das Bild zeigt den Garten und den begrünten Hauptweg, welcher zu den im Hintergrund erkennbaren Villen Garovaglio und Vigoni führt. Hauptfassade der Villa Garovaglio Anwesen des Deutsch-Italienischen Zentrums in Loveno mit der Villa Vigoni (links) und der Villa Garovaglio (Mitte)

Projektdaten

  • Nutzer Deutsch-Italienisches Zentrum für den Europäischen Dialog
  • Adresse Via Giulio Vigoni 1, 22017 Loveno di Menaggio, Italien
  • Architekt Rolf Reuter, Mailand
  • Projektleitung Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Referat III A 1
  • Gesamtkosten rund 7,5 Millionen Deutsche Mark
  • Baubeginn 1988
  • Fertigstellung 2003
  • Nutzungsfläche rund 1.500 Quadratmeter

Projektbeschreibung

Das Deutsch-Italienische Zentrum Villa Vigoni am Comer See in Norditalien, in Loveno di Menaggio, besteht aus einem Jahrhunderte alten Gebäudeensemble verschiedener Villen, Herrenhäuser und Nebengebäude mit vollständig erhaltener historischer Ausstattung und zahlreichen Kunstschätzen von internationalem Rang. Es wurde vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung unter strengsten Denkmalschutz-Gesichtspunkten im Kosten- und Zeitrahmen geplant, generalsaniert und für Tagungs- und Beherbergungszwecke umgebaut und erweitert.

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Ausgangslage

An der Westseite des Comer Sees liegt der kleine Ort Loveno. Hier erwarb Anfang des 19. Jahrhunderts der aus Deutschland stammende Heinrich Mylius ein weitläufiges Grundstück mit einem kleinen Landsitz, drei weiteren Gebäuden und einigen ländlichen Bauten. Der vermögende Mylius tat sich nicht nur als Mäzen hervor, sondern begründete in Loveno eine Tradition von deutsch-italienischen Gesprächsrunden. Diesem geistigen Austausch fühlten sich auch die nachfolgenden Generationen verpflichtet. Der letzte Erbe der Familie, Don Ignatio Vigoni Medici di Marignano, entschloss sich, das Anwesen als „Aufenthaltsort für politische und diplomatische Persönlichkeiten, für Natur- und Geisteswissenschaftler und Künstler sowie als Sitz eines Zentrums hoher deutsch–italienischer Kultur“ zu stiften. Im Sinne des Vermächtnisses trat die Bundesrepublik 1983 das Erbe an.

Das zentrale Gebäude der Tagungsstätte ist die von einem großen Landschaftsgarten umgebene Villa Vigoni. Mylius ließ sie 1829 von dem Mailänder Architekten Gaetano Besia als Sommersitz ausbauen und zwei Seitenflügel anfügen. Der nach außen schlicht erscheinende, dreigeschossige Bau hat einige erhaltene, mit reicher Dekoration und wertvollen Malereien versehene Innenräume, die vom Bundesamt denkmalpflegerisch instand gesetzt und technisch erneuert wurden. Zudem waren Gästeräume, PC-Arbeitsplätze, Bibliotheken sowie ein Speisesaal zu schaffen. Die ebenfalls vorsichtig zu modernisierende Villa Garovaglio befindet sich als zweiter Teil der Begegnungsstätte auf dem Nachbargrundstück. Sie ist kein in sich geschlossener Baukörper, sondern besteht an der Straßenseite zum Ort hin aus einer Ansammlung von alten Häusern entlang einer schmalen Gasse. Ihre Seite zum See erfuhr dagegen im 19. Jahrhundert eine Zusammenfassung zu einer Schaufassade. Hier sind die größeren Konferenz- und Verwaltungsräume untergebracht. Die kleinteiligere Fassadenseite zur Straße wird für Gästewohnungen genutzt. Trotz all dieser Umbauten blieb im Innern und Äußeren der eigenwillige Charakter der Villa Garovaglio als eine Zusammenfügung von zahlreichen Gebäudeteilen erhalten.

Generalsanierung

Die Baumaßnahme beinhaltete die Sanierung und erstmalige Herrichtung der Villen Vigoni und Garovaglio, die Herrichtung der über das rund 40 Hektar große Anwesen verteilten Wirtschaftsgebäude, des Parks und als vorgezogene Maßnahme die außerhalb des Parks gelegene Casa Bianca und La Darsena, die heute beide als Gästehäuser dienen. Die Arbeiten an der Villa Garovaglio wurden durch einen italienischen und die Arbeiten an der Villa Vigoni durch einen deutschen Generalunternehmer ausgeführt. Generell waren jedoch bei beiden Baumaßnahmen bis auf eine Ausnahme nur italienische Handwerker beteiligt.

Als örtlicher Kontaktarchitekt wurde Dipl.-Ing. Reuter aus Mailand eingeschaltet. Federführend für die Planung des Projektes war die Planungsabteilung des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung. Für die Gestaltung des modernen Tagungssaales zeichnete die ehemalige Präsidenten der Bundesbaudirektion, Frau Professor Barbara Jakubeit, verantwortlich. Die Ausführungsplanung lag in Händen des Kontaktarchitekten Reuter.

Villa Vigoni

Bild / Video 1 von 5

Das Bild zeigt die Außenfassade der Villa Vigoni in Loveno, Italien. Villa Vigoni Die Außenfassade der Villa Vigoni in Loveno di Menaggio, Italien.

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